c't 14/2022
S. 6
Leserforum

Leserforum

Analogradio für den Ernstfall

Standpunkt: Notfallradios, c’t 13/2022, S. 3

Die Überschrift des Editorials hat mich zuerst gefreut, und ich war guter Hoffnung, eine rationale Einschätzung darunter zu finden. Leider folgt wieder einmal die leicht sarkastische Suggestion, dass Digitalisierung immer bessere Lösungen parat hätte. Vielleicht ist es das, was die technikaffine Leserschaft gerne lesen möchte. Genau so kann man sich über den Einsatz mechanischer Schreibmaschinen bei der Bundeswehr lustig machen. Wenn im Ernstfall kein Strom mehr verfügbar ist, sind es solche Systeme, die immer noch funktionieren. Ein sparsames Analogradio hält eine ganze Weile mit Batterien oder Akkus.

Darüber hinaus ist ein „Maker“ durchaus in der Lage, Ihnen ein Analogradio aus Teilen zusammenzubauen, die (noch?) in allerhand Geräten verbaut sind. Versuchen Sie doch, in einer etwas länger andauernden Krisensituation einen MPEG2-Decoder-Chip aus Taiwan zu importieren. Dafür braucht es noch nicht einmal einen Krieg, sondern nur eine Pandemie – und schon gibt es die Teile nicht mehr in vernünftiger Lieferzeit.

Alexander Krupp Mail

UKW schlägt Mobilfunk

Gerade in einer flächendeckenden Katastrophe ist die für die Kommunikation benötigte Infrastruktur schnell am Ende: Es werden deutlich mehr Sendemasten für 4G- und 5G-Kommunikation als für 2G und 3G benötigt: bei Ausfall eines Masts ist zwar nur eine kleinere Fläche betroffen, aber die Wiederherstellung von Kommunikation für eine bestimmte Fläche erfordert dann auch mehr Masten.

Digitale Kommunikation erfordert Sendestationen, Netzknoten, Netzmanagement etc., die alle ausfallen können. UKW-Radio erfordert nur eine UKW-Sendeantenne. Im Falle einer großflächigen und langanhaltenden Katastrophe hilft digital nichts mehr, da kann man noch so schönes Analog-Bashing betreiben.

Googolplex Forum

Kraftwerk und Analogradio

Für alle Post-Boomer unter den Lesern, die nicht wissen, was ein Analogradio ist und wie sich das anhört: Radioland von Kraftwerk anhören. Kult :)

Gernot Veith Mail

Nicht trivial

c’t entdeckt Sicherheitsmängel in Banking-Software der Sparkasse, c’t 13/2022, S. 16

Einen sicheren Browser zu machen ist alles andere als trivial. Dass eine Sparkasse oder eine kleine Softwarebude sich einbildet, das mal eben besser zu machen als Mozilla, Google oder Apple, da sollte man gleich hellhörig werden.

Zumal es für einen normalen PC-Anwender auch nicht einfacher ist, die Echtheit dieses Programms zu verifizieren als die Banking-URL in seinem normalen Browser. Der liegt ja auch noch im Benutzerverzeichnis herum und soll sich selbst updaten.

Erlenmayr Forum

Bescheuertes Versprechen

Also eigentlich keine schlechte Technik, denn die beschriebenen Mechanismen machen Homebanking offensichtlich sicherer (nicht „sicher“, denn das gibts nicht). Auch auf Seite der Hacker arbeiten sicher nicht nur Genies, und „Script-Kiddies“ werden sich meist die Zähne ausbeißen beziehungsweise woanders ihr Glück versuchen.

Wenn die Software jetzt trotzdem – verdientermaßen – schlechte Presse bekommt, liegt das an der unglaublich dämlichen Vermarktung. Verständlicherweise muss in vielen Unternehmen die IT alles durch zentrale Kommunikationseinheiten freigeben lassen, was sie nach außen gibt. Wenn das bei technischen Inhalten auch umgekehrt gelten würde, hätte die Bank-IT das bescheuerte Herstellerversprechen (das die dortigen Techniker sicher auch nicht lieben) vielleicht kassiert. Aber so: selbst schuld.

Iblis Forum

Technisch unmöglich

Ich kann zur Sache nur immer wieder meinen Standardspruch posten: Es ist technisch unmöglich, durch noch mehr Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen ein praktisches Mehr an Sicherheit und Schutz zu erzeugen.

Denn jede zusätzliche „Schutzmaßnahme“ selbst verkörpert wieder eine Angriffsfläche, und mit zunehmender Komplexität und Vernetzung der Schutzmaßnahmen wird der Schutz eher noch bröckliger als fester.

OliR Forum

Weniger Virenlast?

Die Fähigkeiten von Desinfec’t 2022 im Überblick, c’t 13/2022, S. 20

Einfach nur: Danke! Mit diesem Tool habe ich in der letzten Dekade so einigen Kunden helfen können. Einigen! Ich kann mich schon gar nicht mehr erinnern, wie viele Rechner (über Nacht) bei mir im Laden durchgecheckt wurden. Das war eine schöne Zeit.

Mein subjektives Gefühl sagt mir aber, dass die Virenlast der privaten Endkunden stark abgenommen hat. Klar, viele denken immer, sie haben einen Virus, weil ihr Laptop/PC komische Dinge macht, das ist dann aber eher meistens ein „Level-8-Fehler“.

Bogomil76 Forum

Klage brachte nichts

Drohnen: Widersprüchliche Regeln: c’t 13/2022, S. 35

An meinem Geburtstag vor vier Jahren wurde ich im Garten (eigenes Grundstück!) von einer Drohne überrascht, die bis auf circa fünf Meter Abstand bei circa vier Meter Höhe herankam. Leider hatte ich keine Kamera parat und kein werfbares Werkzeug. Wenige Minuten später konnte ich dann Fotos machen, wie auch andere Flächen überflogen wurden. Der Steuerer war auch deutlich auf einem Nachbarstück zu sehen – eine Werbeveranstaltung eines Maklers für ein dort noch zu errichtendes Haus mit 15 Eigentumswohnungen.

Anzeige bei der Polizei brachte nichts, der Kommissar dort riet zu einer Klage. Die ging vor dem Amtsgericht negativ für mich aus. 1300 Euro in den Sand gesetzt – obwohl im Recht! Der Makler hatte keine Genehmigungen – dafür gibts im Internet zwei Formulare. Erkenntnis: Über eigenem Grund Drohne herunterholen – das ist legal. Denn der Betreiber hat garantiert keine Überfluggenehmigung.

Hans-J. Heinrich Mail

Aufbuddler & Strippenzieher

Deutsche Glasfaser patzt beim Hausanschluss, c’t 13/2022, S. 54

Okay, da ich täglich mit Glasfasern umgehe, wäre es für mich ganz einfach, ein Kabel in einer kleinen Muffe zu verlängern, sodass es ins Haus reicht. Aber gerade beim Glasfaserausbau werden „Sub-Sub-Sub-Unternehmen“ eingesetzt, Hauptsache billigste Aufbuddler und Strippenzieher – habe ich selbst erlebt.

Irgendwann kommt ein Fachmann, spleißt die Muffen, ein anderer kommt nur in die Häuser und hat nur Material, um die Kabel mit Stecker im Haus anzuschließen. Eventuell noch ONT aktivieren und prüfen, das wars.

Eine Fachfirma hätte mit Sicherheit einen Kabelrest in einer kleinen Muffe anspleißen können, aber das wird wahrscheinlich nicht bezahlt und daher solche Probleme. Falls ich aber das Bild richtig deute, ist nur das Leerrohr zu kurz. Das gelbe Kabel scheint lang genug zu sein, und nur das Rohr verlängern würde so einfach sein. Ich sage nur: Fachleute …

ManniBE Forum

Falsche Front

Grenzen der Meinungs- und Redefreiheit im Netz, c’t 13/2022, S. 136

Der Zielkonflikt zwischen Meinungsfreiheit und Moderation ist prinzipiell nicht lösbar. Jede Moderation ist immer eine Gratwanderung an der Grenze zur Zensur. Im Grunde müsste jede einzelne Moderationsentscheidung gerichtlich abgesichert werden, denn nur ein Gericht kann die Rechtsgüter fundiert gegeneinander abwägen.

Die Betreiber der „asozialen Netzwerke“ sollen ihre Algorithmen offenlegen? Schöner Traum. Hallo? Das sind deren Kronjuwelen: die Algorithmen, die uns „passende“ Posts empfehlen, damit wir möglichst lange in dem asozialen Fang-Netz bleiben. Die Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen von Moderation kämpft an der falschen Front. Auf dieser Ebene ist das Problem nicht lösbar. Das wirkliche Problem liegt im Geschäftsmodell der asozialen Plattformen.

1) Daten sammeln über die Nutzer:innen. Die aus den Daten generierten Persönlichkeitsprofile verkaufen wir für Targeted Advertising.

2) Je polarisierender ein Beitrag ist (Hass, Fake etc.), um so „attraktiver“ ist er. Also verbreitet der Algorithmus solche Beiträge bevorzugt.

3) Mehr Aufenthaltsdauer, mehr Klicks = mehr gezielte Werbung, mehr Geld.

So einfach ist das. Dieses Geschäftsmodell gehört verboten. Alles andere ist Kampf gegen Windmühlenflügel.

Christoph Schmees Mail

Demokratieabbau

Wie ein EU-Kinderschutzgesetz die Presse- und Meinungsfreiheit massiv einschränken könnte, c’t 13/2022, S. 144

Wer so stark auf Überwachung der Bürger setzt, eine undurchschaubare Technik dafür einsetzen will und zudem Konzerne einspannt, die inhaltliche Dinge „einschätzen“ sollen, der nimmt seinen Bürgern viele Möglichkeiten, sich inhaltlich zu bilden und auseinanderzusetzen.

Demokratie muss (!) geübt werden. Wir praktizieren das in Deutschland viel zu wenig. Es gibt eine große Politikverdrossenheit und Ergebenheit in irgendwelchen Sachlagen. Solche Tendenzen werden durch solche Machenschaften wie diese sinnlose Überwachung stark zunehmen. Demokratie und selbstbewusste Bürger als deren Grundlage werden abnehmen.

wedoitnow Forum

PC als Faxersatz

Hardware-Probleme einfach vermeiden, c’t 12/2022, S. 118

Auch ich betreibe in meinem Rechner (Bauvorschlag aus c’t 26/2017) eine uralte Fritz-Card PCI (ISDN Fax) über eine PCI-auf-PCI-Express-Adapterkarte, bisher – toi, toi, toi – ohne irgendwelche Probleme.

Ein superschneller und zuverlässiger Rechner, mit dem ich sehr zufrieden bin. Ich habe leider bisher noch keine vernünftige Fax-Alternative zum Fritz-Fax für Fritzbox gefunden, deswegen hoffe ich, dass die Karte noch lange hält und Fritzboxen weiterhin ISDN ermöglichen.

Klaus Franck Mail

Interessanter Vergleich

Leistungsvergleich von Macs und Windows-PCs in der Musikproduktion, c’t 12/2022, S. 22

Mich hat (unter anderem) sehr überrascht, dass Pro Tools und Logic Pro X so viel effizienter arbeiten als die anderen DAWs [Digital Audio Workstations, Anm. d. Red.]. Gleichzeitig frage ich mich aber auch, wie viele Musiker (zukünftig) noch mit Desktoprechnern arbeiten, insbesondere, wo man jetzt extrem leistungsfähige und gleichzeitig sehr leise Mobilrechner (Laptops) zur Verfügung hat – zumindest, wenn man Apple kaufen mag.

GreenWoods Forum

Lange, aber nicht ewig

Schwache RSA-Schlüssel mit 380 Jahre altem Faktorisierungsalgorithmus knacken, c’t 12/2022, S. 138

„Bei normalen RSA-Schlüsseln mit weit auseinanderliegenden Primzahlen würde man dagegen ewig rechnen und nie zu einem Ergebnis kommen.“

Wieso muss man „ewig“ rechnen und kommt „nie“ zu einem Ergebnis? Wenn ich nur endlich viele Möglichkeiten ausprobieren muss (was jedes Mal endlich lange dauert), dann bin ich nach endlicher Zeit fertig. Ja, es kann seeeeeeehr lange dauern. Hier fände ich einen Vergleich (länger rechnen als das Universum alt ist oder so) besser als zu schreiben, dass man das Ergebnis nicht erhalten kann (was ja nicht stimmt).

Trollipop Forum

Mir platzt der Kragen

Elektrostatische Entladungen legen Arztpraxen lahm, c’t 13/2022, S. 146

Da haben unfähige Entwicklungsingenieure mehrere Designfehler im Bereich ESD-Sicherheit, hinreichend dimensionierter Stromversorgung, Schaltungs- und Layoutdesign sowie unzureichende Batteriekapazität verbockt. Und die einzige Reaktion ist: Sorry, kauft dann mal auf eure Kosten ein Hardwareupdate von uns? Als jemand, der jeden Monat den Höchstsatz an Krankenkassenbeiträgen abdrücken darf, platzt mir da der Kragen.

logi-ot Forum

Neustart des Lesegeräts müsste reichen

Wir haben in unserer Arztpraxis die beschriebene Konfiguration. Ein Lesegerät steht am Empfang, jeweils eines steht in den Arztzimmern. Dort werden normalerweise keine Gesundheitskarten (eGK) eingelesen, sondern sie werden benutzt zur Signatur von eAUs und (demnächst) eRezepten.

Seitdem wir die SMC-B-Karte (den elektronischen „Praxisausweis“) in eines der Orga 6141 in den Arztzimmern eingesteckt haben und nicht mehr am Empfang, an dem die eGKs eingelesen werden, sind keine Abstürze mehr vorgekommen.

Was ich nicht verstehe ist, dass Kollegen „das ganze System“ nach dem Absturz des Lesegerätes neu starten müssen. Bei uns hat früher ein Neustart des Lesegerätes (Strom raus, Strom rein) und ein erneutes Freischalten des SMC-B ausgereicht. Dass die Abstürze auch beim gelegentlichen Einlesen von eGKs in dem Arztzimmer, in die SMC-B jetzt steckt, nicht auftreten, könnte an unserem selbst neu entwickelten High-Tech-Spezialverfahren zur statischen Entladung der Patienten vor Entgegennahme der eGK liegen: Die Patienten laufen fünf Meter über eine Wiese ...

MRSA Forum

Ergänzungen & Berichtigungen

Signaturen nicht gespeichert

Die Fähigkeiten von Desinfec’t 2022 im Überblick, c’t 13/2022, S. 20

Aufgrund eines Konfigurationsfehlers muss sich der Virenscanner WithSecure auf dem Desinfec’t-Stick bei jedem Reboot online verbinden, um die Lizenz zu überprüfen. Dadurch speichert Desinfec’t aktualisierte Virensignaturen nicht dauerhaft und man muss die Signaturen nach jedem Neustart erneut aktualisieren. Wir arbeiten an einem sich automatisch installierenden Desinfec’t-Update, das das Problem löst.

Loqed-Schloss kann mehr

Sechs smarte Türschlösser im Test, c’t 12/2022, S. 96

Anders als in der Tabelle angegeben unterstützt das Smartlock von Loqed über den Dienst Olisto nicht nur die Apple Watch, sondern auch kompatible Smartwatches von Fitbit und Samsung. Zudem lässt sich das Schloss über Touch-Sensor mit PIN-Funktion wie mit einem Key-Pad öffnen.

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