c't 12/2022
S. 118
Wissen
Hardware-Probleme vermeiden

Keep it simple!

Hardware-Probleme einfach vermeiden

Jeder kennt den Frust, wenn der PC ständig abstürzt, Hardware nach dem Anstöpseln nicht erkannt wird oder Programme trotz SSD und viel RAM ewig laden. Neben den unvermeidlichen Defekten liegt die Fehlerquelle jedoch oft in ungeschickten oder unnötig komplizierten Konfigurationen. Wir geben Tipps, wie Sie solche Probleme von vornherein ausschließen.

Von Christian Hirsch

Mails von Lesern mit Hardwareproblemen oder Fragen zur Anschaffung von PC-Komponenten trudeln täglich im Redaktionspostfach ein, insbesondere wenn wir gerade einen neuen PC-Bauvorschlag vorgestellt haben. Ab und zu tauchen Härtefälle auf, bei denen unrealistische Wunschvorstellungen, exotische Konfigurationen oder technische Missverständnisse in eine Sackgasse führten. Aus diesen Pannen lassen sich hilfreiche Ratschläge ableiten.

Ein Leser quälte sich bereits seit drei Jahren mit seinem Rechner herum, der nach manchen Windows-10-Updates für rund 30 Minuten nicht mehr booten mochte. In reger E-Mail-Korrespondenz konnten wir Viren oder zickige Treiber ausschließen. Schließlich tauschte der Leser sogar das Mainboard aus, ohne dass Besserung eintrat.

​Erst nach vielen Mails und auf ausdrückliche Nachfrage stellte sich schließlich heraus, dass der Leser bei allen Versuchen immer eine bislang verschwiegene uralte ISDN-Karte mit eingebaut hatte. Das Antikmodell mit der seit zehn Jahren ausgestorbenen PCI-Schnittstelle steckte über eine PCI-auf-PCI-Express-Adapterkarte im Rechner. Kaum war dieses Bastelkonstrukt entfernt, lief der Rechner wie am Schnürchen.

​Aber auch PC-Hersteller bekleckern sich nicht mit Ruhm. Kürzlich hatten wir eine teure Workstation im Haus, die immer nach wenigen Minuten abstürzte. Um mit möglichst hoher Performance zu glänzen, hatte der Hersteller „XMP“-Übertakterspeicher eingebaut. Kaum hatten wir XMP im BIOS-Setup deaktiviert, lief das System stabil.

​Wenn Sie derartige Probleme vermeiden wollen, sollten Sie unsere folgenden Tipps beherzigen. Die Hauptregel steht bereits in der Artikelüberschrift: Einfacher ist meist besser. Lassen Sie die Finger von exotischer Hardware. Kombinieren Sie nicht Komponenten mit mehr als einem Jahrzehnt Altersunterschied. Setzen Sie auf aktueller Hardware aktuelle Betriebssysteme ein. Prüfen Sie vor einem Kauf, ob Ihre Vorstellungen überhaupt umsetzbar sind. Es schadet zudem nie, das eigene Wissen aufzufrischen. Auch c’t-Empfehlungen von vor fünf oder zehn Jahren können inzwischen überholt sein.

Leiser Rechner ohne Lüfter

Ich suche einen möglichst leisen PC. Warum gibt es in c’t eigentlich keine Bauvorschläge für lüfterlose Allround-Rechner? Das kann doch nicht so schwer sein.

Doch, weil wir die Gesetzmäßigkeiten der Physik leider nicht überlisten können. Lüfterlose Mini-PCs verkaufen mehrere Hersteller. Das klappt, weil dort supersparsame Mobilprozessoren mit nur wenigen Watt Thermal Design Power eingelötet sind.

Beim Selbstbau-PC wird es viel schwieriger: Zwar gibt es lüfterlose Netzteile und für energiehungrige Desktop-Prozessoren riesige Passivkühler. Diese kosten aber einen satten Aufpreis und lösen das Kühlproblem der restlichen Komponenten nicht. Die meisten Mainboards sind so konstruiert, dass ihre Spannungswandler auf den Luftstrom des Prozessorventilators angewiesen sind. Fehlt dieser, was zum Beispiel auch bei Wasserkühlungen ein Problem ist, überhitzen die Wandler und die CPU drosselt ihre Leistung.

Auf lüfterlosen Grafikkarten sitzen nur leistungsschwache GPUs mit wenig Grafikspeicher, sodass sie schon für mittelmäßig anspruchsvolle 3D-Spiele viel zu lahm sind. Achtung! Leistungsstarke Profi-Grafikkarten ohne Lüfter wiederum sind nicht für normale Tower-Gehäuse konzipiert. Stattdessen gehören sie in 19-Zoll-Rackgehäuse mit einer riesigen Lüfterbatterie, die unter ohrenbetäubendem Krach kühle Luft hindurchpresst.

Auf Mainboards mit vielen Anschlüssen packen die Hersteller oft Bling-Bling wie bunte LEDs drauf. Deshalb verheizen sie deutlich mehr Energie als üblich.
Auf Mainboards mit vielen Anschlüssen packen die Hersteller oft Bling-Bling wie bunte LEDs drauf. Deshalb verheizen sie deutlich mehr Energie als üblich.

Die große Board-Featuritis

In meinem Fundus befinden sich viele USB- und SATA-Laufwerke, doch ich finde kaum ein Mainboard, das alle benötigten Anschlüsse mitbringt. Was mache ich falsch?

Vermutlich haben Sie sich bei der Auswahl des Boards etwas verrannt. Zwar bieten moderne Preisvergleichsdienste eine Fülle an Filtermöglichkeiten für Hardwarekomponenten aller Art. Das führt aber leicht in die Irre, sodass man sich zu schnell auf Exoten einschießt.

Boards für High-End-Plattformen (HEDT) wie TRX40/WRX80 für AMD Ryzen Threadripper und LGA2066 für Intel Core X haben viel mehr Schnittstellen als AM4 (Ryzen) und LGA1700 (Core i). Sie kosten jedoch überdurchschnittlich viel Geld. Das betrifft nicht nur die Mainboards, sondern auch CPU und RAM, denn es gibt vier oder acht statt zwei Speicherkanäle, die bestückt werden wollen. Viele Luxus-Boards bringen auch weitere Zusatzchips mit und Gimmicks wie RGB-LEDs, die die höhere Leistungsaufnahme der HEDT-Plattformen weiter nach oben treiben. Wegen der vielen Anschlüsse und Funktionen dauert oft auch das Booten deutlich länger.

​Unser Rat lautet deshalb, genau zu prüfen, welche Steckkarten und Peripheriegeräte Sie wirklich benötigen. Vor allem Uralt-Hardware wie PCI-Karten sowie Laufwerke mit eSATA, FireWire oder SCSI gehören auf den Prüfstand. Denn jeder zusätzliche Chip auf dem Board und jede Erweiterungskarte erhöht zugleich den Energiebedarf und die Wahrscheinlichkeit für Probleme. Nicht jedes USB-Gerät muss permanent am Rechner hängen. Zudem sollten Sie den Wechsel auf einen neuen Rechner als Chance sehen, eine historisch gewachsene Festplattensammlung durch einen neuen Datenträger (oder ein NAS) mit großer Kapazität zu ersetzen.

Gebrauchte Workstation versus aktueller High-End-PC

Wenn ich eine gebrauchte Workstation kaufe, dann bekomme ich doch ebenfalls 16 Prozessorkerne und kann dadurch Geld sparen?

Meistens entpuppt sich diese Idee als Trugschluss. Zum einen ist der Gebrauchtmarkt seit der Pandemie leergefegt, weshalb die Preise für sogenannte Refurbished-Rechner kräftig angezogen haben. Eine ausgemusterte, rund fünf Jahre alte Workstation mit zwei Serverprozessoren Xeon Silver 4110 und jeweils acht Kernen kostet bei gängigen Aufbereitern rund 2500 Euro. Da ist ein neuer Desktop-PC mit der aktuellen 16-Kern-CPU Ryzen 9 5950X nicht nur günstiger in der Anschaffung, sondern er rechnet auch noch wesentlich schneller und das bei weniger Energiebedarf. In den letzten Jahren hat die Prozessorentwicklung einen gewaltigen Sprung nach vorn gemacht.

Die moderne Hardware können Sie zudem viel länger nutzen. In spätestens drei Jahren müssen Sie die Gebraucht-Workstation schon wieder ersetzen, denn die Xeons mit Skylake-Architektur taugen nicht für Windows 11 und die Zeit bis zum Support-Ende von Windows 10 am 14. Oktober 2025 vergeht schneller, als man denkt.

Wenn möglich, sollte man die im Prozessor integrierte GPU verwenden, statt eine günstige Grafikkarte einzubauen. Das spart Strom und viele Mainboards bringen schon zwei oder mehr digitale Displayanschlüsse mit.
Wenn möglich, sollte man die im Prozessor integrierte GPU verwenden, statt eine günstige Grafikkarte einzubauen. Das spart Strom und viele Mainboards bringen schon zwei oder mehr digitale Displayanschlüsse mit.

Wann Aufrüsten lohnt

Mein bisheriger PC läuft wie eine Eins, lohnt es sich, ihn noch mal aufzurüsten?

Ob sich Aufrüsten lohnt, hängt unter anderem vom Alter, dem ursprünglichen Preis und vom Einsatzzweck ab. Bei einem drei bis fünf Jahre alten Gaming-PC spricht überhaupt nichts dagegen, die Grafikkarte durch eine neue mit mehr Leistung zu ersetzen, damit der aktuelle Action-Kracher flüssig läuft. Die Grafikkarte können Sie im nächsten PC problemlos weiterverwenden, denn die PCI-Express-Schnittstelle ist in beide Richtungen generationskompatibel.

Bei rund fünf Jahre alten Office-Rechnern lohnt meist nur ein Aufrüst-Budget von maximal 150 Euro. Durch eine SSD statt einer Festplatte können Sie das Arbeitstempo deutlich steigern. Wenn die 8 GByte Arbeitsspeicher ständig voll belegt sind, verlängert ein Upgrade auf 16 GByte für unter 50 Euro das PC-Leben noch einmal um ein paar Jahre.

Beim Prozessor sieht es hingegen trüb aus. Ältere Generationen sind oft nicht mehr erhältlich und haben andere Fassungen als moderne CPUs. Zudem kosten auch ältere Achtkernprozessoren immer noch 250 bis 300 Euro. Da lohnt dann oft eine Neuanschaffung, statt viel Geld in eine tote Plattform zu stecken, zumal unklar ist, wie lange es dafür noch Treiber gibt. Vor einem Kauf sollten Sie außerdem unbedingt prüfen, ob der PC- beziehungsweise Mainboard-Hersteller überhaupt ein BIOS-Update für die Aufrüst-CPU anbietet und ob das Kühlsystem für den stärkeren Prozessor ausreicht. Vor allem bei Komplettsystemen kann es daran scheitern.

Windows-Nutzer sollten zudem beachten, dass wie bereits erwähnt Windows 10 ab Oktober 2025 keine Updates mehr erhält und dass CPUs vor den Serien Intel Core i-8000 (2017) und AMD Ryzen 2000 (2019) nicht offiziell für Windows 11 freigegeben sind.

Mehrere Betriebssysteme nutzen

Ich möchte Linux und Windows oder mehrere Windows-Versionen parallel installieren. Wie richte ich ein Multi-Boot-System idealerweise ein?

Die einfachste Antwortet lautet: am besten gar nicht. In den allermeisten Fällen ist es schlauer, zunächst das hauptsächlich genutzte Betriebssystem der Wahl ganz normal auf die SSD zu installieren. Alle weiteren Systeme packen Sie dann einfach in virtuelle Maschinen. Das hat mehrere Vorteile: Sie sparen sich das lästige Hin- und Hergeboote, können Systeme gleichzeitig nutzen und vermeiden das Risiko, dass beim Einrichten von Bootloadern oder beim Zurückspielen von Backups etwas schiefgeht. Virtualisierungsprogramme wie VirtualBox oder VMware Workstation Player kosten obendrein nichts, Hyper-V ist bei Windows an Bord.

In einer virtuellen Maschine können Sie gefahrlos ältere Windows-Versionen wie XP und 7 betreiben, die mangels Treibern nicht mehr auf moderner Hardware laufen und für die es keine Sicherheitsupdates mehr gibt. Wir empfehlen, sie aber sicherheitshalber in einer virtuellen Maschine ohne Internetzugriff einzusperren, sonst besteht die Gefahr, dass Schadsoftware übers lokale Netzwerk das Hostsystem oder andere Rechner infiziert. Wenn Sie Windows sowohl als Host und Gast einsetzen, benötigen Sie jeweils eine Windows-Lizenz.

Viele Festplattenschalter trennen nur die Strom-, aber nicht die Datenverbindung. Das ist so nicht vorgesehen und deshalb eine Fehlerquelle.
Viele Festplattenschalter trennen nur die Strom-, aber nicht die Datenverbindung. Das ist so nicht vorgesehen und deshalb eine Fehlerquelle.

Festplatten-Umschalter

Aus Sicherheitsgründen nutze ich für den Alltag und fürs Online-Banking unterschiedliche SSDs, die an einem Umschalter hängen. So bin ich doch optimal geschützt, oder?

Von solchen Basteleien raten wir ab. Viele dieser Umschalter verletzen die SATA-Spezifikation, weil der Datenträger an den Datenleitungen, aber nicht am Strom hängt. Dieser undefinierte Zustand kann Probleme verursachen und es ist auch nicht sichergestellt, dass damit Hot-Plug zuverlässig funktioniert.

Zudem gaukelt die Trennung eine Sicherheit vor, die nicht unbedingt gegeben ist. Auch das Online-Banking passiert, wie es der Name bereits verrät, im Internet. Ab und zu wollen Sie doch einmal Daten zwischen den beiden SSDs austauschen und der dafür verwendete USB-Stick dient als Mitfahrgelegenheit für ungebetene Software. Hängt Ihr PC in einem lokalen Netzwerk, kann potenzielle Schadsoftware auch über andere Geräte einfallen.

Aus unserer Sicht ist es besser, ein einziges, aber gut geschütztes System zu verwenden. Zudem sollten Sie sich an unsere Tipps aus den c’t-Security-Checklisten halten (siehe c’t 20/2021, ab S. 14), wie zum Beispiel Updates einzuspielen, keine Software aus fragwürdigen Quellen zu installieren und den E-Mail-Client mit gesundem Misstrauen zu verwenden.

BIOS-Einstellung ohne Not geändert

In einem Internetforum habe ich gelesen, dass die BIOS-Setup-Option Multicore Enhancement mehr Leistung bringen soll. Nachdem ich sie umgestellt habe, ist mein Rechner viel lauter und stürzt ab und zu ab.

Zunächst einmal empfehlen wir bei allen BIOS-Setup-Optionen die Grundregel: Wenn Sie nicht zu 100 Prozent wissen, was eine Einstellmöglichkeit bedeutet und bewirkt, lassen Sie besser die Finger davon – getreu dem Motto: „Never change a running system!“ Gleiches gilt für Registry-Hacks für Windows oder Tuning-Programme, deren Anbieter das Blaue vom Himmel versprechen.

Sowohl bei Notebooks und Komplett-PCs als auch bei einzeln angebotenen Mainboards treffen die Hersteller nach unserer Erfahrung die richtigen Voreinstellungen – von wenigen Ausnahmen abgesehen. Bei unseren Bauvorschlägen aktivieren wir beispielsweise lediglich die tiefen CPU-Energiesparzustände, um im Leerlauf noch ein paar Watt herauszukitzeln, und passen die Lüfterregelung an.

Automatische Übertaktungsfunktionen wie Multicore Enhancement oder Auto Overclocking verheizen meist nur unnötig Strom, ohne spürbar die Geschwindigkeit zu steigern. Manche BIOS-Optionen verändern nicht nur die angegebene Funktion, sondern drehen im Hintergrund an I/O-Spannungen der CPU herum, erhöhen Power-Limits und Turbo-Takt über die Spezifikation und lassen Lüfter schneller laufen. Statt einer „geheimen“ Performance-Einstellung passiert dann nichts anderes als Overclocking per Brechstange, was Sie mit etwas Einarbeitung und Tüftelei besser hinbekommen. Bei tiefen Eingriffen wie RAM-Subtimings oder Änderungen an der Spannungskurve des Prozessors sollten Sie sich in jedem Fall vorher erst in die Materie einlesen. Zum Glück gibt es bei Problemen beim BIOS immer die Möglichkeit, per CMOS Clear zu den Werkseinstellungen zurückzukommen.

Adapter von alt auf neu wie diese PCI-auf-PCIe-Steckkarte sollte man nur im Ausnahmefall einsetzen. Oft schaffen sie mehr Probleme, als sie lösen.
Adapter von alt auf neu wie diese PCI-auf-PCIe-Steckkarte sollte man nur im Ausnahmefall einsetzen. Oft schaffen sie mehr Probleme, als sie lösen.
Solche USB-Spezialkabel sind nichts für den Alltagseinsatz, sondern nur für Entwickler sinnvoll.
Solche USB-Spezialkabel sind nichts für den Alltagseinsatz, sondern nur für Entwickler sinnvoll.

Wilde Adapter

Wie bekomme ich meine 20 Jahre alte Festplatte an meinem modernen PC zum Laufen? Meine PCI-Soundkarte passt nicht aufs neue Board, gibt es da eine Lösung? Mein Rechner hat keinen USB-C-Anschluss, jetzt habe ich einen Adapter für einen M.2-Slot entdeckt. Was halten Sie davon?

Diese und ähnliche Fragen erhalten wir häufig, meistens raten wir ab. Je größer der Altersunterschied der Komponenten ist, desto mehr steigt das Risiko, dass etwas nicht funktioniert. Und die Adapterchips, die zwischen neu und alt vermitteln, sorgen oft für zusätzliche Schwierigkeiten.

Beispiele für kritische Adapter sind PCIe-auf-PCI-Adapter, die es auch in umgekehrter Richtung gibt. Das Übersetzen der Punkt-zu-Punkt-Verbindung PCI Express auf das Bus-System PCI mag bei Erweiterungskarten funktionieren, die Latenzen tolerieren. Bei Sound- und TV-Karten drohen aber Knackser und Bildaussetzer. Hier ist Ersatz durch moderne USB- oder PCIe-Geräte sinnvoller.

​Falls Sie Daten von alten IDE-Festplatten sichern wollen, verwenden Sie statt SATA-IDE-Adaptern besser ein externes USB-Dock. Denn moderne Chipsätze können die SATA-Schnittstelle oft nur noch im AHCI-Modus betreiben, aber nicht mehr in der IDE-kompatiblen Betriebsart (Legacy).

​Ebenso raten wir von SODIMM-auf-DIMM-Adaptern ab, um Notebook-Speichermodule in Desktop-PCs zu verbauen. Der zusätzliche Kontaktübergang verschlechtert die Signalqualität, sodass Datenfehler auftreten können. Kaufen Sie lieber passende Module. Von Steckkärtchen, die einen M.2-Slot für SSDs in einen PCIe-x4-Steckplatz, eine SATA-Buchse, einen USB-Anschluss oder einen seriellen Port wandeln, raten wir ebenfalls ab.

Ältere Betriebssystem wie Windows 7 packt man besser in eine virtuelle Maschine. So umgeht man zum Beispiel das Problem der fehlenden Treiber für moderne Hardware.
Ältere Betriebssystem wie Windows 7 packt man besser in eine virtuelle Maschine. So umgeht man zum Beispiel das Problem der fehlenden Treiber für moderne Hardware.

Altes Betriebssystem auf moderner Hardware

Ich mag Windows 11 nicht. Was spricht dagegen, Windows 10 auf einem Rechner mit Core i-12000 zu installieren?

Aus unserer Sicht sind es mehrere Dinge: Zum einen ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Spätestens in drei Jahren zum Support-Ende von Windows 10 müssen Sie sich doch Gedanken über einen Wechsel machen. Des Weiteren verwenden einige Core-i-12000-Prozessoren eine Hybrid-Architektur aus unterschiedlich schnellen Kernen, für die erst der Scheduler von Windows 11 angepasst ist. Unter Windows 10 laufen deshalb manche Anwendungen langsamer, im Extremfall um 60 Prozent.

Zudem hat Microsoft bekannt gegeben, dass es für Windows 10 keine neuen Funktionen mehr geben wird. Außer dem angepassten Scheduler für Hybrid-CPUs trifft das auf DirectStorage zu. Bei dieser Technik kann bei 3D-Spielen die Grafikkarte direkt ohne Umweg über die CPU auf Texturdaten der SSD zugreifen. Dem Installationsmedium von Windows 10 fehlen zudem einige Treiber wie für moderne Netzwerkchips, sodass Sie diese umständlich ohne Netzwerkzugang nachinstallieren müssen.

Ähnliches gilt übrigens auch für Linux-Distributionen. Auch dort sollten Sie auf einen aktuellen Kernel achten. Einige Distributionen verwenden noch zwei Jahre alte Kernel-Versionen, bei denen die integrierte Grafik moderner Ryzen- und Core-i-Prozessoren nicht richtig funktioniert. (chh@ct.de)

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