c't 13/2022
S. 54
Vorsicht, Kunde
Glasfaseranschluss
Vorsicht Kunde

Zerfasert

Deutsche Glasfaser patzt beim Hausanschluss

In der Regel freut man sich, wenn der eigene Haushalt einen Glasfaseranschluss für Gigabit-schnelles Internet bekommt. Aber wenn DSL abgeschaltet werden soll, bevor der neue Anschluss fertig ist, trübt das die Freude deutlich.

Von Tim Gerber

Als die Deutsche Glasfaser (DG) im Jahr 2020 daran ging, in seinem Heimatort Glasfaseranschlüsse zu legen, war Dirk G. sehr angetan. Der Eigentümer des von Dirk G. und seiner Familie bewohnten Doppelhauses schloss für beide Haushalte einen Vorvertrag ab und im Herbst 2020 begannen die Bauarbeiten. Dirk G. schloss daraufhin einen Vertrag mit der DG, welcher diese unter anderem berechtigte, seinen bisherigen DSL-Vertrag zu kündigen. Im Gegenzug sollte die DG die DSL-Kosten ab dem Zeitpunkt der Umstellung auf Glasfaser übernehmen, sodass dem Kunden dadurch keine Zusatzkosten entstehen sollten.

Als der beauftragte Installateur im Sommer 2021 den Anschluss ins Haus legen wollte, stellte sich heraus, dass sich der Kabelbautrupp der DG um etwa einen Meter vermessen hatte. Die Glasfaserleitung kam einen Meter neben dem bereits vorhandenen Leerrohr durch die Außenwand des Hauses an und konnte nicht ins Haus verlegt werden. An der Stelle, wo das Kabel jetzt ankam, befand sich innen ein Wasserboiler, sodass dort kein neues Loch in die Wand gebohrt werden konnte. Um das Kabel zum vorhandenen Leerrohr zu führen, hätte es der Installateur unter einer Betontreppe hindurch verlegen müssen, was wohl zu aufwendig war. Der Auftrag blieb unerledigt und alle Versuche seitens des Kunden, die Fertigstellung anzustoßen, blieben erfolglos.

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