c't 27/2023
S. 16
Titel
Raspi als Hacker-Tool
Bild: Moritz Reichartz

Hackberry Pi

Raspi als Hacker-Tool

Viele Raspberry Pi werkeln als treue Smart-Home-Zentrale oder NAS-Server, doch die Einplatinenrechner haben auch eine dunkle Seite: Als Hacker-Tools konfiguriert gehen sie zum Angriff auf Rechner, Server, Smartphones & Co. über und zeigen so Sicherheitslücken in unserem digitalen Alltag auf.

Von Ronald Eikenberg

Wenn Sie einen Raspberry Pi als Hacker-Tool einsetzen und damit nach Schwachstellen in Ihrem vernetzten Zuhause suchen, verschaffen Sie sich einen wertvollen Wissensvorsprung: Sie können geeignete Schutzmaßnahmen treffen, lange bevor ein Angreifer auf die Idee kommt, die Lücken auszunutzen. Getreu dem Motto: Hack Dich selbst – bevor es jemand anderes tut. Und ganz nebenbei lernen Sie auch noch eine Menge über die Tricks der Hacker. Auf den folgenden Seiten stellen wir vier Hacking-Projekte für Raspi-Modelle vor, vom winzigen Pico W bis hin zum größten, dem Tastatur-Raspi 400. Alle genutzten Raspis sind inzwischen wieder zu moderaten Preisen lieferbar. Im besten Fall finden Sie noch einen in irgendeiner Schublade.

Unsere Projekte reizen die Fähigkeiten der jeweiligen Modelle voll aus: Der Raspi Pico W etwa, der gerade mal rund sieben Euro kostet, gibt sich als WLAN-Hotspot aus und phisht nach Zugangsdaten (Seite 18). Damit können Sie zum Beispiel herausfinden, wie gefährdet Ihr Smartphone oder Notebook für Hotspot-Angriffe ist. Im schlechtesten Fall baut Ihr Gerät automatisch eine Verbindung zu dem Hacking-Raspi auf, weil das WLAN den Namen eines zuvor genutzten Netzes trägt, und öffnet anschließend auch noch selbstständig eine – in diesem Fall harmlose – Phishing-Seite. Auf dem Weg dorthin lernen Sie die MicroPython-Bibliothek phew! kennen, mit der Sie Ihren Raspi auch für ganz andere WLAN-Anwendungen programmieren können.

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