c't 16/2016
S. 84
Test
Raspi & Co: Vergleich
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Raspi-Alternativen

Neun Alternativen zum Raspberry Pi im Vergleich

Der Raspberry Pi ist keineswegs immer die erste Wahl für Bastelprojekte, wird aufgrund von Preis und Verbreitung aber häufig trotzdem als Allround-Lösung verwendet. Wir haben neun Alternativen mit dem Raspi verglichen und zeigen, wo deren Stärken, aber auch Schwächen liegen.

Der Raspberry Pi muss ein wahres Wunderding sein, wenn man sich ansieht, für welche Einsatzzwecke der Mini-Computer mitunter verwendet wird. Dabei sind die Schwächen des ursprünglich als Unterrichtsmaterial entworfenen Rechners kein Geheimnis: Der Arbeitsspeicher ist auf 1 GByte RAM beschränkt, der Netzwerkanschluss ist ein behäbiger USB-Ethernet-Adapter und es fehlen Onboard-Flash-Speicher, SATA-Port sowie eine Ladeschaltung für Akkus. Kurzum, als Server, NAS oder im mobilen Einsatz taugt der Raspi nicht viel. Dennoch gibt es im Zubehör SATA-Adapter-Platinen und Roboter-Kits für den Mini-Rechner, um ihn trotz konstruktionsbedingter Defizite einsetzen zu können.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand, kostet ein Raspi 3 doch gerade einmal 40 Euro. Außerdem ist das Internet voll von Projekten, die man leicht als Vorlage für eigene Basteleien verwenden kann. Doch je nach Anwendung gibt es andere Single Board Computer (SBC), die besser für bestimmte Aufgaben geeignet sind als ein Raspberry Pi. Wir haben neun aktuelle Geräte ausgewählt und ihre Ausstattung, die Leistung, den Preis, die Nachhaltigkeit und die verfügbare Software mit dem Raspi verglichen. Außer Konkurrenz sahen wir uns zudem ein industrielles System Development Kit von Digi an, das für Bastler interessant ist, die eine professionelle Fertigung im Hinterkopf haben – ihre Basteleien also vielleicht einmal verkaufen möchten.

Wohlüberlegte Partnerwahl

Die Überlegung, vielleicht doch zu einem industriellen Board zu greifen, sollte man möglichst früh anstellen: Ein Wechsel der Plattform ist äußerst aufwendig und mündet nicht selten in einer teuren Neuentwicklung. Aber auch Bastler sollten vor Projektbeginn kritisch hinterfragen, ob sich das gewählte Board wirklich für den geplanten Einsatzzweck eignet. Aufgrund der Gewöhnung an eine Entwicklungsumgebung fällt ein späterer Wechsel schwer. Daher entstehen immer wieder fragwürdige Lösungen, die an den Schwächen des verwendeten Boards kranken.