c't 10/2023
S. 14
Titel
KI-Suche
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c’t

Fragen statt googeln

Wie die neuen KI-Suchmaschinen die Welt erklären

KI-Suchmaschinen versprechen das aktuelle Weltwissen auf Knopfdruck. Sie beantworten Fragen und verweisen direkt auf ihre genutzten Quellen. Das könnte das gesamte Internet auf den Kopf stellen und die Dominanz von Google brechen. Doch die KIs kämpfen mit großen Problemen und mit Prompt Injections drohen ganz neue Gefahren.

Von Hartmut Gieselmann

Der Start des Chatbots ChatGPT Ende November war eine Revolution in der öffentlichen Wahrnehmung von KI. Zum ersten Mal kamen viele Menschen außerhalb der Tech-Blase mit Sprachmodellen in Berührung. Nach der ersten Begeisterung darüber, wie viel schlauer ChatGPT im Vergleich zu Weizenbaums über 50-jähriger Eliza reagiert, rückten schnell die Grenzen und Nachteile in den Fokus: ChatGPTs Wissen endet nach September 2021. Außerdem halluziniert es selbst in der neuesten Version mit dem Sprachmodell GPT-4 noch 20 bis 30 Prozent seiner Aussagen und kann nichts mit Quellen belegen.

Diese beiden Probleme wollen Firmen wie Microsoft nun lösen, indem sie Sprachmodelle mit einer Suchmaschine koppeln. Das Sprachmodell filtert aus flüssig formulierten Anfragen die wichtigsten Suchbegriffe heraus. Mit diesen Begriffen durchsucht die Maschine dann das Web nach relevanten Seiten, deren Inhalt dann wieder das Sprachmodell in einem schönen Text zusammenfasst. Im Idealfall verlinkt es die gefundenen Quellen, sodass man die Aussagen überprüfen kann.

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