c't 10/2023
S. 18
Titel
KI-Suche
Bild: KI Midjourney | Bearbeitung c’t

Gefährliches Halbwissen

Sieben Suchdienste mit KI im Vergleich

Suchmaschinen der neuesten Generation verknüpfen einen klassischen Website-Index mit einem KI-Sprachmodell. Statt einer Linkliste, die der Nutzer selber abklappern muss, erhält er fertig formulierte Antworten. Das klingt vielversprechend. Aber funktioniert es auch reibungslos und liefert es auch mindestens ebenso gute und verlässliche Ergebnisse wie klassische Suchdienste?

Von Jo Bager, Hartmut Gieselmann und Sylvester Tremmel

Seit rund 30 Jahren, einer Ewigkeit für das Web, funktionieren Suchmaschinen nach demselben Prinzip: Auf eine Suchanfrage hin stellen sie eine Linkliste zusammen, die kurze Auszüge aus den Trefferseiten enthält. Der Nutzer scrollt durch die Ergebnisseiten und klickt auf die Links, hinter denen er die für ihn relevantesten Informationen vermutet. Nur bei einem Bruchteil der Ergebnisse antworten die Suchmaschinen direkt, zum Beispiel mit Wikipedia-Infokästen.

In die Suche integrierte KI-Textgeneratoren sollen dieses Prinzip nun grundlegend ändern: Statt ihre Nutzer auf die Reise zu schicken, lesen derart aufgerüstete Suchmaschinen die Inhalte der wichtigsten Trefferseiten selbst und bauen mithilfe der darin enthaltenen Informationen eine individuelle Antwort zusammen. Per Chatbot stehen einige von ihnen sogar für Rückfragen bereit. Kurzum: Aus Such- werden Antwortmaschinen. Die Links zu den Trefferseiten liefern diese Suchdienste immer noch. Sie dienen aber eher als Referenz, wenn der Nutzer tiefer in die Materie einsteigen oder Fakten überprüfen will – was manchmal allerdings geboten ist, wie sich im Folgenden herausstellt.

Kommentieren