c't 21/2021
S. 16
Titel
Mini-PCs: Kaufberatung

Scheinzwerge

Kaufberatung: Mini-PCs für viele Einsatzzwecke

Mini-PCs brauchen wenig Platz und lassen sich unauffällig montieren. Wer jedoch eine individuelle Konfiguration wünscht oder später aufrüsten möchte, muss gezielt einkaufen.

Von Christof Windeck

Vor sechzehn Jahren bewies Apple mit dem Mac mini, dass kompakte Rechner für vergleichsweise wenig Geld für sehr viele Einsatzbereiche genügen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene, ganz unterschiedlich ausgestattete Mini-PCs. In vielen davon steckt Notebooktechnik, also Mobilprozessoren, kompakte Speichermodule (SODIMMs) sowie SSDs im M.2-Kärtchenformat und 2,5-Zoll-Festplatten. Sofern man den PC stationär verwendet, haben Mini-PCs deutliche Vorteile im Vergleich zu Notebooks: Sie ermöglichen eine individuelle Kombination aus PC, Display und Tastatur und sind meist billiger als Notebooks mit ähnlicher Rechenleistung. Die meisten Minis lassen sich leichter und weiter aufrüsten als schlanke Notebooks, oft mit bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher und viele mit zwei oder mehr SSDs für bis zu 16 TByte Massenspeicher.

Auch bei Mini-PCs gibt es gewaltige Größenunterschiede: Geräte mit Passivkühlung (Cirrus 7, hinten) und eingebautem Netzteil (Apple Mac mini, rechts) sind größer als ein Intel NUC (unten Mitte). Rechts vorne der ECS Liva Q3, ganz links der Bleujour Kubb, in dem NUC-Technik steckt.

Versteckspiel

Für viele PC-Einsatzzwecke ist es vorteilhaft, wenn der Rechner sich platzsparend und unauffällig montieren lässt: Festgeschraubt an der VESA-Halterung des Monitors, in einer Halterung unter der Schreibtischplatte oder – bei einigen Herstellern wie Dell [1] – im Monitorstandfuß eingebaut, aber trotzdem austauschbar.

Vielen Minis liegen VESA-kompatible Halterungen bei, üblicherweise für die Lochabstände 100 × 100 und 75 × 75 Millimeter. Kombiniert mit einem Display ähnelt der Mini-PC also einem All-in-One-PC, dessen Einzelteile sich jedoch frei wählen und reparieren lassen. Freilich sind die meisten dieser Do-it-yourself-Konstruktionen nicht so hübsch wie ein edler iMac. Als Zubehör gibt es Halterungen ab 7 Euro, mit denen sich Minis auch an Tischhaltearmen für Monitore zusammen mit selbigem befestigen lassen sowie unter einer Tischplatte oder sonst wo. Ein versteckt angeschraubter Mini ist besser vor Diebstahl geschützt als ein Notebook, selbst wenn man letzteres per Kensington-Lock sichert.

Das mit dem Schrauben ist bei VESA-Halterungen wörtlich gemeint. Bei der Mini-PC-Montage hinter dem Display oder unter der Schreibtischplatte ist ein wenig Experimentierfreude und Bastelgeschick nötig. Denn Mini-PC, Monitor und Halterung passen nicht immer so zusammen, wie man es sich wünscht, weil es unterschiedliche Bauformen gibt.

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