c't 26/2018
S. 34
News
Internet

Facebook unter Dauerfeuer

Britische Parlamentarier sind empört, weil Facebook-Chef Mark Zuckerberg einer Anhörung fernblieb. Derweil kündigt sich ein neuer Datenskandal an.

Wo ist Zuck? Per Tweet mokierten sich Mitglieder im DCMS-Ausschuss über das Fehlen von Zuckerberg. Bild: DCMS (Twitter)

Der Ton wird rauer, die Methoden werden rabiater: Das britische Parlament lässt im Skandal rund um Facebook und die Datenanalysefirma Cambridge Analytica nicht locker und bringt den Social-Media-Konzern immer tiefer die Bredouille. Am 27. November sollte Mark Zuckerberg im Parlamentsausschuss für Digitales, Kultur, Medien und Sport (DCMS) unangenehme Fragen beantworten. Doch sein Stuhl blieb leer – er ließ sich von Facebooks Cheflobbyist in Europa, Richard Allan, vertreten. Diesen Affront werteten die Abgeordneten als Hinweis, dass Mark Zuckerberg den Ernst der Lage nicht verstanden habe. Unterstützt wurden sie von Kollegen aus insgesamt acht anderen Staaten, deren Parlamente ebenfalls Facebooks Aktivitäten untersuchen.

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Neuer Bundesdatenschutzbeauftragter

Der Bundestag hat am 29. November den Diplom-Informatiker Ulrich Kelber zum neuen Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit (BfDI) gewählt. Der SPD-Abgeordnete beerbt damit Anfang 2019 Andrea Voßhoff an der Spitze der unabhängigen, in Bonn angesiedelten Behörde. Von Kelber erhoffen sich Datenschutzexperten, dass er im Vergleich zu Voßhoff härter mit datensammelnden Unternehmen ins Gericht geht und Themen offensiver in die Öffentlichkeit bringt. Er bezeichnete gegenüber c’t als eine seiner wichtigsten Aufgaben im neuen Amt, das europaweite Datenschutzrecht durchzusetzen. (hob@ct.de)

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Riesiger Werbebetrug mit Android-Apps

Clean Master soll das Smartphone eigentlich von Unbill befreien. Bis Redaktionsschluss war die App, die mehr als eine Milliarde Downloads aufweist, noch im Play Store verfügbar.

Acht Android-Apps mit insgesamt zwei Milliarden Downloads und 700 Millionen aktiven Nutzern haben offenbar systematisch Werbeprovisionen erschlichen. Sieben der Apps stammen vom chinesischen Hersteller CM, darunter CM Launcher 3D. Von Kika stammt die Tastatur App Kika Keyboard. Aufgedeckt hat den Schwindel das US-Magazin Buzzfeed.