c't 7/2019
S. 46
News
Rendering-Benchmark, Hardware-Sicherheitslücken

Prozessor-Performance mit Cinebench R20 messen

Der aktualisierte Rendering-Benchmark nutzt die Fähigkeiten moderner CPUs besser aus.

Der Cinebench R20 teilt die Renderszene abhängig vom Prozessor in bis zu 256 einzelne Abschnitte auf, um jeden logischen Kern auszulasten.

Um die Leistungsfähigkeit von x86-Prozessoren im Single- und Multithreading miteinander zu vergleichen, hat sich der von der 3D-Grafiksoftware Cinema 4D abgeleitete Benchmark Cinebench in den vergangenen Jahren als Quasi-Standard bei Herstellern und Medien etabliert. Mit Version 20 hat der hessische Entwickler Maxon einige Schwächen behoben: Die neue Raytracing-Rendering-Szene beansprucht eine rund achtmal so hohe Rechenleistung und die vierfache Arbeitsspeichermenge. Beim Vorgänger Cinebench R15 läuft der Benchmark zum Beispiel auf den aktuell schnellsten Prozessoren zum Großteil innerhalb der 8 bis 32 Sekunden langen Turbophase ab, während der die CPU ihre Thermal Design Power um 20 bis 25 Prozent überschreiten darf. Das verzerrt die Ergebnisse.

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SPOILER-Alarm: Neue Prozessorlücke bei Intel

Die SPOILER-Lücke betrifft auch den schnellsten Intel-Prozessor Xeon W-3175X.

Forscher des Worcester Polytechnic Institute und der Universität Lübeck haben eine neue Angriffstechnik entwickelt, die wie bei den im Jahresverlauf 2018 bekannt gewordenen Spectre-Lücken auf die spekulative Befehlsausführung von Intel-Core-CPUs abzielt. „SPOILER“ liefert Angreifern Informationen über die Zuordnung der virtuellen Speicheradressen des Betriebssystems auf die des physischen Arbeitsspeichers. Das hilft, Folgeangriffe wie Rowhammer schneller und zuverlässiger auszuführen, wo sich durch wiederholte RAM-Zugriffe benachbarte Speicherbereiche manipulieren lassen.

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Retpoline für Windows 10

Das Windows-Update KB4482887 aktiviert bei ausgewählten Systemen mit Windows 10 1809 und Server 2019 den Retpoline-Schutz gegen die Sicherheitslücke Spectre V2 (Branch Target Injection, CVE-2017-5715). Dieser verursacht weniger Performance-Einbußen als die bisherigen Microcode-Patches. Retpoline funktioniert jedoch nur auf Prozessoren vor der sechsten Core-i-Generation „Skylake“, wo der RET-Befehl (Return from Procedure) noch nicht spekulativ anhand des Indirect-Branch-Predictor ausgeführt wird. Microsoft schaltet den Patch über die nächsten Monate nach und nach frei. Optional lässt er sich in der Registry aktivieren (siehe ct.de/yqha). (chh@ct.de)