c't 8/2018
S. 86
Test
Outdoor-Smartphones und -Tablets
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Smartphones für Grobe

Robuste Outdoor-Smartphones und Tablets

Harter Steinboden, Matsch und eisige Kälte sind natürliche Feinde für Smartphone und Tablet. Trotzdem braucht man bei Wanderung, Mountainbike-Tour oder Everest-Besteigung nicht zwangsläufig aufs Handy zu verzichten. Sieben Outdoor-Smartphones und Ruggedized-Tablets im Test.

Wer ist eigentlich auf so eine dämliche Idee gekommen: Ein Gerät, das man tagtäglich mit sich herumträgt und oft mit nur einer Hand benutzt, ausgerechnet in zerbrechliches Glas zu hüllen? Wer regelmäßig bei Wind und Wetter unterwegs sein muss oder will, bei wem Dreck und tiefe Pfützen Teil der Arbeit oder Freizeitgestaltung sind, wird sich kaum auf das teure Risiko einlassen, ein iPhone oder Galaxy S mitzunehmen. Zumindest, wenn man nicht Stammgast im Handy-Reparatur-Shop sein möchte.

Auf der Baustelle und im Wald greift man also besser zu hartgesottenen Kandidaten: Outdoor-Smartphones und robuste Tablets sind explizit dafür gemacht, Stürze, ungewollte Tauchgänge und Schlammbäder zu überstehen. Am Abend wäscht man sie einfach unter dem Wasserhahn ab und nutzt sie auf der Couch wie ein herkömmliches Gerät. Dank Android können sie auf das gleiche App- und Medienangebot zugreifen wie die zerbrechlichen Geschwister.

Im Test müssen sich auf der Smartphone-Seite das Cat S60, die beiden Cyrus CS 24 Work und CS 28 Hipster, das Crosscall Action-X3 und das Samsung Galaxy Xcover 4 beweisen. Das RugGear RG 730 hatten wir ebenfalls in der Redaktion, aufgrund einiger Macken bewerten wir es jedoch erst endgültig, wenn wir ein zweites Exemplar unter die Lupe nehmen können.

Outdoor-Tablets für Privatanwender gibt es quasi gar nicht, hier muss man sich schon im Business-Bereich umschauen. Exemplarisch haben wir das Panasonic Toughpad FZ-B2 und das Samsung Galaxy Tab Active2 mit Android herausgesucht. Während das Toughpad schon optisch ganz klar als Baustellengerät und harter Bursche durchgeht, ist das deutlich günstigere Samsung-Tablet äußerlich kaum von einem nicht geschützten Gerät zu unterscheiden. Erst mit der mitgelieferten Hülle hält es auch Stürze aus. Die Wacom-Stiftunterstützung macht es als Notiz- und Skizzenblock attraktiv.

Zeig, was du hast

Keines der Geräte macht einen Hehl aus seinem robusten Charakter. Dicke Gummipolster, auffällige Schrauben und Military-Look tragen die Fähigkeiten nach außen. Zur Abendgarderobe passt das nicht, doch dafür liegen die Geräte sehr gut in der Hand – selbst mit Handschuhen. Die großen Metallflächen an Cat S60 und Cyrus CS 28 sehen schick aus, in der Kälte und mit nassen Finger ist das aber schlecht für die Griffigkeit.

Alle Smartphones kommen mit mindestens einer zusätzlichen frei belegbaren Taste am Gehäuse, was zum Beispiel als Auslöser für die Kamera nützlich ist. Das Cat hat sogar eine Wärmebildkamera, die nicht nur Spielerei ist, sondern Handwerkern etwa Wärmebrücken oder Rohrbrüche aufzeigt.