c't 3/2018
S. 104
Test
Office
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Bild: Albert Hulm

Ring frei

SoftMaker Office 2018 fordert Microsoft Office 2016 heraus

Mit einer neuen Oberfläche und niedrigen Preisen will SoftMaker sein Office-Paket noch stärker als bisher als Alternative zum aktuellen Microsoft etablieren. Ob dies gelingen kann, zeigt ein Vergleich beider Büropakete.

Die Nürnberger Firma SoftMaker wirbt für ihr Büropaket mit höchster Kompatibilität zu Microsoft Office. Die jetzt in SoftMaker Office 2018 eingeführte Ribbon-Oberfläche soll auch Nutzer zum Umstieg bewegen, die Microsofts aktuelle Office-Programme zum Beispiel aus der Schule oder aus dem Betrieb kennen und daheim mit vergleichbarer Software arbeiten wollen, ohne einen so hohen Preis wie für Microsoft Office zahlen zu müssen. Das kostenlose LibreOffice kommt oft nicht infrage, da es zu schwerfällig ist und die Import-/Export-Filter für Microsofts Dateiformate nicht fehlerfrei funktionieren.

Das SoftMaker-Paket aus dem Textprogramm TextMaker, der Tabellenkalkulation PlanMaker und der Präsentationssoftware Presentations kostet als Dauerlizenz 69,95 Euro. Die 99,95 Euro teure Professional-Variante verwendet außerdem den Duden Korrektor als Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Als PIM-Ersatz und E-Mail-Client dient ein erweitertes Thunderbird. Das kann allerdings Microsofts Outlook nicht das Wasser reichen. Für Privatanwender, die mehrere Rechner in der Familie ausstatten wollen, ist SoftMaker Office 2018 ein besonderes Schnäppchen: Beide genannten Lizenzen des Office-Pakets dürfen bei nicht-kommerzieller Nutzung auf bis zu fünf PCs desselben Haushalts installiert werden.

Beim kommerziellen Einsatz gilt die Lizenz für einen PC und zusätzlich für ein Notebook. Derzeit gibt es SoftMaker Office 2018 für Windows, eine Linux-Version soll in Kürze erscheinen und kurz danach erstmals auch eine Variante für macOS. Die Version für Android-Tablets ist derzeit noch auf dem Stand von SoftMaker Office 2016 und bietet fast den gleichen Funktionsumfang wie das Windows-Paket. Microsoft hat für Android dagegen nur sehr eingeschränkte Versionen von Word, Excel, PowerPoint und Outlook in petto.

Microsoft setzt seit Einführung von Office 2016 auch bei Privatkunden vor allem auf das Abonnementmodell: Statt eine Dauerlizenz für die Bürosoftware zu kaufen, sollen sie jährlich einen Betrag zahlen und erhalten dafür regelmäßig Funktionsupdates, die Käufern einer Dauerlizenz vorenthalten bleiben. Diese Mietversionen nennt Microsoft Office 365. Die günstigste Variante, Office 365 Personal, kostet jährlich 69 Euro und enthält eine Lizenz für Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook, Publisher und Access für einen einzigen Benutzer. Für Familien mit mehreren PCs oder Notebooks ist das jährlich 99 Euro teure Office 365 Home gedacht, das bis zu fünf Benutzer desselben Haushalts nutzen dürfen. Die Kaufversion Office Home & Student kostet einmalig 149 Euro, darf nur privat genutzt werden und beschränkt sich auf Word, Excel, PowerPoint und OneNote – Outlook gehört nicht dazu. Um mehrere Rechner eines Haushalts über mehrere Jahre hinweg mit der Bürosoftware auszustatten, muss man also ziemlich tief in die Tasche greifen.