c't 3/2018
S. 110
Test
USVs
Aufmacherbild

Blackout-Versicherung

Günstige USVs für den Büro-PC

Ein Stromausfall beim Arbeiten am PC schickt ungesicherte Ergebnisse ins Nirwana. Tritt er während eines Schreibzugriffs auf, kann er auch Dateien oder sogar das Betriebssystem beschädigen. Unterbrechungssichere Stromversorgungen ab 40 Euro schützen wirksam vor den Auswirkungen von Blackouts.

Eine unterbrechungssichere Stromversorgung (USV) besteht im einfachsten Fall aus einem Akku mit Ladeelektronik und einem Wechselrichter, der aus der Gleichspannung des Stromspeichers eine 230-Volt-Wechselspannung generiert. Zwischen Steckdose und PC geschaltet, überprüft die USV ständig die Netzspannung an ihrem Eingang. Fällt diese unter einen bestimmten Wert oder übersteigt sie ein vorgegebenes Maximum, übernehmen Wechselrichter und Akku die Versorgung der an die USV angeschlossenen Verbraucher. So hat man im Notfall Zeit, die Daten zu sichern und den Rechner herunterzufahren.

Acht USVs mussten in unserem Testlabor ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Günstige Geräte sind schon für 40 bis 80 Euro zu haben und reichen für einen genügsamen Arbeits-PC samt Monitor: AEG Power Solutions Protect Alpha 450, APC Back-UPS ES 325VA, APC Back-UPS 700VA, BlueWalker PowerWalker VFD 400, CyberPower UT700E, FSP FP 400 und Unit Green 400. Zum Vergleich trat die deutlich teurere 900-Watt-USV PowerWalker VFI 1000 TG von BlueWalker an, die auch größere Server absichern kann. Mit rund 190 Euro ist sie für eine Online-USV, deren ständig laufender Wechselrichter den Ausgang unabhängig vom Stromnetz versorgt, aber günstig.

Sicherheitsstufen

Je nach Ausstattung und internem Aufbau unterscheidet man zwischen drei USV-Typen. Die einfachsten und günstigsten Geräte arbeiten nach dem Standby- oder Offline-Prinzip (Voltage and Frequency Dependent, VFD): Sie überprüfen lediglich die Eingangsspannung und laden bei Bedarf den eingebauten Akku. Erst wenn die Netzspannung die vorgegebenen Grenzwerte unter- oder überschreitet, schalten sie den Wechselrichter ein (Stützbetrieb).

Zu den Standby-USVs gehören aus unserem Testfeld die APC Back-UPS ES 325VA, die Unit Green 400 und die mit einem Straßenpreis von 38 Euro besonders günstige PowerWalker VFD 400. Die Geräte von APC und Unit erinnern an eine zu dick geratene Steckdosenleiste, alle anderen USVs haben Tower-artige Gehäuse.

Auf kleinere Schwankungen in der Versorgungsspannung können die Standby-USVs nicht reagieren, ohne in den Stützbetrieb zu wechseln. Der zweite USV-Typ Netzinteraktiv oder Line-interactive (Voltage Independent, VI) gleicht mit einem Trafo solche Spannungsschwankungen aus, ohne den Wechselrichter anwerfen zu müssen. Man hört dabei lediglich ein Relais klicken, wenn die USV auf eine andere Trafoanzapfung umschaltet. Erst bei höheren Abweichungen (siehe Tabelle unter „Schaltpunkte“) gehen sie in den Stützbetrieb und ziehen Energie aus dem Akku. Zu den Netzinteraktiv-USVs im Test gehören die AEG Protect Alpha, die APC 700VA, die CyberPower UT700E und die FSP FP 400.

Wo man maximale Unabhängigkeit vom Stromnetz braucht – beispielsweise für lebenswichtige Server in Krankenhäusern –, kommen Online-USVs (Voltage and Frequency Independent, VFI) zum Einsatz. Die Eingangsspannung lädt nur den Akku; der Wechselrichter läuft ständig und erzeugt so eine von der Netzspannung am Eingang unabhängige Wechselspannung. Solche USVs brauchen allerdings deutlich mehr Energie für den Eigenbedarf und erzeugen Abwärme, für die ein ständig rauschender Lüfter nötig ist.

Die meisten USVs versprechen nicht nur einen Schutz gegen Netzausfall, sondern auch vor Störungen aus dem Stromnetz wie Überspannungen durch Blitzeinschläge in der Nachbarschaft verursachte Hochspannungspulse (sogenannte Surges). Die Test-USVs im Steckdosenleisten-Look versorgen nicht alle Ausgangssteckdosen bei Stromausfall weiter; einige sind nur vor Überspannungen geschützt. Welche Dosen nur filtern und welche auch stützen, ist sowohl bei der APC 325VA als auch bei der USV von Unit gekennzeichnet.