c't 22/2018
S. 26
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Grand Theft Western

Wie Red Dead Redemption 2 die Konkurrenz düpiert

Fünf Jahre nach GTA V legt Rockstar Games einen Western vor. Er bricht mit Konventionen und führt Open-World-Spiele auf eine neue Stufe.

Wenn ein Studio sich für ein neues Spiel fünf Jahre Zeit nimmt, dann erwartet man etwas Besonderes. Rockstar Games ist ein Exot der Branche: Während andere Publisher wie Ubisoft jedes Jahr neue Aufgüsse populärer Reihen wie Assassin’s Creed auf den Markt werfen, lässt sich Rockstar viel Zeit. Das jüngste GTA V kam 2013 noch für die alte Konsolengeneration PS3 und Xbox 360 heraus. Das neue „Red Dead Redemption 2“ (RDR2) wurde hingegen von Grund auf für die aktuelle Generation konzipiert. Und die kann nicht nur schneller rechnen, sondern hat vor allem mehr Speicher zur Verfügung.

Rockstar nutzt die neue Technik nicht nur für hübschere Grafik. Freilich kann sich heutzutage keine Großproduktion mehr auf den Markt trauen, die nicht in 4K mit HDR rendert. Aber so realistisch, wie RDR2 seine Wolken darstellt, hat man es bislang in keinem Spiel gesehen. Sie werfen nicht nur realistische Schatten über die Prärie, sondern geben dem Licht immer wieder eine neue Stimmung. Das merkt man selbst, wenn man in einem Kramladen steht und in dessen Papierkatalog nach neuer Ausrüstung blättert. Hinzu kommen Tag- und Nacht wie auch Wetterwechsel: Die Kutschen hinterlassen tiefe Spuren im Schlamm oder Schnee. All das brachte in der Vorabversion selbst noch eine PS4 Pro ins Schwitzen.