c't 18/2018
S. 96
Test
TV-Streaming-Anbieter
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Bild: Thorsten Hübner, Illustrator

Netzwerk-TV

Fünf TV-Streaming-Dienste im Test

TV-Streaming-Dienste wie Zattoo und Co. holen die Live-Sendungen übers Netz ins Wohnzimmer. Inzwischen können sie mit den klassischen Empfangswegen in einigen Punkten nicht nur mithalten, sondern bringen interessante Zusatzfunktionen wie mobilen Empfang oder dieCloud-Aufnahme mit.

Anbieter von Live-TV-Streams speisen das Programm in ihren Servern ein und spielen es übers Netz an ihre Kunden aus. Das hat den Vorteil, dass der meist schon vorhandene Internetanschluss zum TV-Empfang genügt. Durch die interne Verteilung per WLAN lassen sich Räume deutlich leichter versorgen, als das mit den klassichen Empfangswegen Kabel, Satellit oder Antenne der Fall wäre.

Im Test sind fünf Anbieter von TV-Streams, die öffentlich-rechtliches und privates Fernsehen übers Internet auf den großen Fernseher ins Wohnzimmer bringen. Außer dem Streaming-Pionier Zattoo stehen die Konkurrenten Waipu und Magine auf dem Prüfstand. TV Spielfilm dürfte den meisten eher als gedruckte Programmzeitschrift ein Begriff sein, die gleichnamige App lässt sich auch zum Empfang von Fernsehprogrammen nutzen. Letzter im Bunde ist der Dienst TV.de der Couchfunk GmbH.

Wege aufs TV

Über Amazons Fire-TV-Stick lassen sich die meisten TV-Streaming-Dienste auch auf älteren Fernsehern nutzen.

Mit allen Kandidaten kann man am Smartphone oder Tablet über entsprechende iOS- oder Android-Apps fernsehen – einen passenden Datentarif vorausgesetzt, funktioniert das auch übers Mobilfunknetz. Bei unserem Test interessierte uns aber vor allem ihre Wohnzimmertauglichkeit und die damit verbundene Frage, ob sie auch als Ersatz für die klassischen Empfangswege taugen. Wir warfen einen Blick auf die Umschaltzeiten, beurteilten die Bildqualität und ermittelten im Labor den Zeitversatz zum Satellitenfernsehen, den schnellsten der drei klassischen Empfangswege.

Die meisten verkauften Fernsehgeräte sind heute Smart-TVs, auch wenn sie längst nicht jeder Besitzer mit dem Internet verbunden hat. In jedem Fall lohnt ein Blick in die App-Übersicht des Fernsehens – der ein oder andere der hier genannte Streaming-Anbieter könnte dort zu finden sein.

Wenn der Fernseher den gewünschten TV-Streaming-Dienst nicht kennt, lässt er sich recht einfach nachrüsten. Bis auf tv.de unterstützen alle Kandidaten Amazons Fire-TV-Stick, den der Versandriese zu seinen Aktionstagen für 25 Euro verramscht. Der Stick belegt einen HDMI-Port am Fernseher und ist per WLAN mit dem Netz verbunden. Auch das deutlich teurere Apple TV taugt zur TV-Box. Bei beiden Lösungen nutzt man die Fernbedienung zum Zappen.

Tabelle: TV-Streaming-Dienste – Checkliste

Als dritten Weg bietet sich Googles Chromecast an. Dabei benötigt man ein Smartphone mit der App des jeweiligen Streaming-Anbieters, um die Wiedergabe zu starten und als Fernbedienung. Notfalls geht auch ein angeschlossener PC mit HDMI-Ausgang, der klassische Wohnzimmer-PC. Für unsere Tabelle haben wir den Chromecast außen vor gelassen, weil sich das Fernsehen über Googles Streaming-Lösung durch die klare Fokussierung aufs Smartphone deutlich vom klassischen TV-Erlebnis unterscheidet.