c't 18/2018
S. 92
Test
Surveillance-Festplatten
Aufmacherbild

Plattenkarussell

Festplatten für die Videoaufzeichnung

Videoüberwachung boomt, auch viele Privatleute haben Kameras installiert. Zur Aufzeichnung der Datenmassen eignen sich spezielle Laufwerke, sogenannte Surveillance-Festplatten.

Festplatten lassen sich in verschiedene Klassen einteilen: Bekannt sind vor allem Laufwerke für Notebooks, Desktop-PCs, das heimische NAS und für Server. Alle Hersteller haben jedoch zusätzlich noch besondere Festplatten im Programm: sogenannte Surveillance-Festplatten, die sich speziell zur Aufzeichnung von Videodaten aus Überwachungssystemen eignen.

Diese Laufwerke sind auf die Anforderungen an eine kontinuierliche Aufzeichnung von bis zu 64 Kamera-Streams ausgelegt – das schaffen andere Festplatten zwar prinzipiell auch, doch könnten dabei unter Umständen einzelne Frames des Videostroms verloren gehen. Die optimierte Firmware von Surveillance-Disks verhindert das soweit irgend möglich.

Zum Test in der Redaktion fanden sich fünf Laufwerksserien ein: Seagate ist mit den Modellen Skyhawk und Skyhawk AI vertreten, Toshiba mit der S300-Serie, und von WD stammen verschiedene Festplatten aus der Purple-Reihe. Insgesamt zehn Laufwerke hatten wir im Test: Skyhawk mit 4, 6, 8 und 10 TByte, Skyhawk AI mit 8 und 10 TByte, die S300 mit 5 TByte, die Purple mit 6 TByte sowie die Purple NV mit 8 und 10 TByte. Surveillance-Festplatten sind typische OEM-Produkte für Systemhersteller, man kauft sie selten einzeln. Wer lediglich ein oder zwei Kameras nutzt und deren Daten aufzeichnen will, kommt auch mit einer gewöhnlichen NAS-Platte zurecht. Erst wenn die Anzahl der Kameras steigt, lohnt sich der Einsatz von Surveillance-Festplatten – dann aber kommen häufig gleich mehrere davon in einem Gehäuse zum Einsatz. Im Einzelhandel tauchen nicht alle Surveillance-Platten auf, manchmal aber kommen plötzlich größere Mengen einer einzelnen Serie auf den Markt.

Einsatzbereich

Der Fokus bei Surveillance-Platten liegt, anders als bei den meisten anderen Festplatten, auf dem kontinuierlichen Schreiben von Daten.

Zur Videobearbeitung sind diese Laufwerke hingegen nicht geeignet. Denn dabei kommt es nicht darauf an, dass viele Streams zuverlässig gespeichert werden können, sondern nur auf eine möglichst hohe Geschwindigkeit. Die Bearbeitung von 4K-Videos, vielleicht noch mit 10 Bit Farbtiefe und im Raw-Format mit Einzelbildern, überfordert Festplatten – oder zumindest nerven sie dabei mit ihrer geringen Geschwindigkeit. Dafür sind SSDs ideal, am besten PCIe-SSDs, noch besser mehrere PCIe-SSDs im RAID-Verbund.