Xeon E3-1200v6: Kaby Lake für kleine Server und Mikroserver
Ein Vierteljahr nach den „Kaby Lake“-Prozessoren Core i-7000 für Desktop-PCs hat Intel den eng verwandten Xeon E3-1200v6 für Single-Socket-Server vorgestellt. Bis auf die zusätzliche Unterstützung von ECC-RAM und zertifizierte „Workstation-Treiber“ für die eingebaute GPU gleicht beispielsweise der Xeon E3-1275v6 dem Core i7-7700. Es kommen – wie bei den Vorgängern – aber auch fünf Xeon-E3-Versionen mit deaktivierter GPU, die üblicherweise auf Serverboards mit Fernwartungs-Chips wie dem Aspeed AST2400 laufen; der enthält eine einfache GPU für Remote-KVM. Der günstigste Kaby-Lake-Xeon E3-1220v6 ist für rund 230 Euro erhältlich und bietet die Rechenleistung des Core i5-7400. Die Vorteile der Kaby-Lake-Xeons gegenüber ihren Skylake-Vorgängern sind wie bei den Core-i-Prozessoren sehr gering: etwas höherer Takt und eine verbesserte GPU.
Der RAM-Fehlerschutz ECC funktioniert wie beim Vorgänger nur dann, wenn der Kaby-Lake-Xeon auf einem Mainboard mit dem Chipsatz C232 oder C236 steckt. Der C232 zielt auf Server, der C236 auf Workstations, welche die integrierte Xeon-GPU namens HD Graphics P630 nutzen. Mit dem C236 ist auch „Active Management“-Fernwartung wie beim Q170 für Büro-PCs möglich. Für IPMI benötigt man aber einen Fernwartungs-Chip alias Baseboard Management Controller (BMC). Außer in kompakten (Tower-)Servern (siehe rechts) kommen die E3-Xeons auch in dicht gepackten Rack-Mikroservern zum Einsatz.
Ein Xeon E3-1200v6 läuft nach einem BIOS-Update auf denselben LGA1151-Boards wie ein Xeon E3-1200v5; allerdings stellen nicht alle Serverboard-Hersteller BIOS-Updates bereit: Fujitsu etwa verkauft vom C236-Board D3417-B die Kaby-Lake-taugliche Version D3417-B2.
Alle der neuen E3-Xeons sind mit 72 beziehungsweise 73 Watt TDP spezifiziert; wer gedrosselte 35-Watt-Versionen für Mikroserver benötigt, muss zu den „L“-Vorgängern mit Skylake-Technik greifen.
Auf C232/C236-Boards kann man auch passende Celeron-, Pentium- und Core-i3-Typen mit ECC-RAM kombinieren; Intels CPU-Datenbank ark.intel.com hatte diesbezüglich bisher Verwirrung gestiftet. Core i5 und i7 unterstützen kein ECC. (ciw@ct.de)