c't 7/2017
S. 162
Praxis
Festnetznummer mobil
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Bild: Jörg Niehage

Günstig mobil

Festnetznummer auf dem Handy nutzen

Handys haben den Nachteil, dass Anrufe in die Mobilfunknetze oft sehr teuer sind. Einige Mobilfunk-Verträge bieten gratis oder gegen geringen Aufpreis eine zusätzliche Festnetznummer. Das spart den Anrufern Geld und eröffnet dem Handy-Nutzer praktische Möglichkeiten fürs Anruf-Management.

Anrufe zu Mobilfunkanschlüssen aus dem Festnetz sind in vielen Fällen unverschämt teuer. 1&1 verlangt beispielsweise 19,9 Cent pro Minute, die Telekom 19 Cent. Telefonate ins Festnetz hingegen sind oft kostenlos.

Zwar werden in vielen Tarifen auch optionale Flatrates in die Mobilfunknetze angeboten, die lassen sich die Anbieter aber fürstlich bezahlen. Nur bei O2 ist die Allnet-Flatrate für Festnetz-Neuverträge inzwischen Standard; zum Ausgleich verlangt der Anbieter jedoch für die Internet-Flat einen Aufpreis.

Etwas anders sieht es in den Mobilfunknetzen aus: Hier gilt oft ein einheitlicher Preis für alle Telefonate, bei Prepaid-Angeboten typischerweise 9 Cent pro Minute. Tarife mit Allnet-Flats oder Tarifoptionen für bestehende Tarife sind meist vergleichsweise teuer.

Diese Preispolitik hat einen Hintergrund: Die Netzbetreiber berechnen einander die Dienstleistung, Telefonate an ihre Teilnehmer zu vermitteln. Im Festnetz liegen diese sekundengenau berechneten Terminierungsentgelte bei 0,25 bis 0,61 Cent pro Minute, in den Mobilfunknetzen einheitlich bei 1,1 Cent netto. Obwohl die Bundesnetzagentur die Entgelte für Gespräche in die Mobilfunknetze seit 2010 auf weniger als ein Sechstel des ursprünglichen Betrags gesenkt hat, haben viele Telefongesellschaften die Endkundenpreise seither nicht angepasst. Die Verbraucher haben sich an den großen Preisunterschied zwischen Festnetz und Mobilfunk gewöhnt.