c't 7/2017
S. 112
Hintergrund
Hyperkonvergente Server
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Hyper-Pakete

Das steckt in hyperkonvergenten Servern

Es sind Modeworte in der Server-Branche: Hyperkonvergente Server und Hyperconvergent Infrastructure (HCI). Was steckt dahinter, außer dass solche Maschinen mit eingebauten SSDs und Festplatten statt mit externen Storage-Systemen arbeiten?

Mancher IT-Veteran muss schmunzeln, wenn er den Trendbegriff Hyperkonvergenz hört: Oberflächlich betrachtet scheinen damit bloß Server gemeint zu sein, die eigene Festplatten und SSDs enthalten, statt wie bisher üblich Daten von zentralen Storage-Systemen zu verarbeiten. Diese Interpretation greift aber zu kurz, denn hinter hyperkonvergenter Infrastruktur (HCI) steckt wesentlich mehr: Sie zielt auf den Betrieb sehr vieler virtueller Maschinen (VMs) und verspricht effiziente Nutzung der Hardware-Ressourcen, vereinfachte Administration durch Automatisierung, hohe Integration und leichte Erweiterbarkeit. HCI-Maschinen gehören zu den wachstumsstärksten Segmenten des Server-Markts. Laut Marktforschern führt das sogar dazu, dass der Absatz mancher Typen von Storage-Systemen schrumpft.

Video: „Nachgehakt“

Besonders häufig zum Einsatz kommt HCI bisher als Plattform für virtuelle Desktops, die Großfirmen millionenfach nutzen. HCI erobert allmählich aber auch allgemeinere Server-Anwendungen, etwa bei Webhosting-Dienstleistern. Hinter HCI steckt ein ganzes Bündel an Konzepten und Funktionen. Insbesondere vereint HCI Rechenleistung (also Prozessoren und RAM) mit Massenspeicher (SSDs und Festplatten) in jeder einzelnen Maschine, verbindet jedoch den Speicher mehrerer Maschinen mit Storage-Software zu einem einheitlichen System. Das steigert nicht nur die Performance, sondern erleichtert auch die Verwaltung und Automatisierung unter einer einheitlichen Administrationsoberfläche. Auch die Ausfallsicherheit lässt sich verbessern. Um HCI zu verstehen, ist zunächst ein Blick auf moderne Virtualisierung und typische Engpässe beim Storage nötig.

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