c't 7/2017
S. 108
Kaufberatung
WLAN-Adapter
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Funkfänger

Der richtige Adapter für schnelles WLAN

Ihr Provider hat beim Tarifwechsel einen neuen Router spendiert und nun ist das Notebook-WLAN langsamer als das Internet? Kein Grund zum Ärger: Der Flaschenhals lässt sich mit einer überschaubaren Investition auflösen.

Zwar erschien die erste Hardware für den aktuell schnellsten WLAN-Standard IEEE 802.11ac schon vor fünf Jahren, aber trotzdem werden vor allem günstige Notebooks auch heute noch mit dem Vorgänger 802.11n ausgeliefert. Da geht viel Potenzial verloren: 11ac funkt bei gleicher Antennenanzahl dreimal so flott wie 11n. In der Praxis ist es oft noch schneller, weil 11n besonders im innerorts dicht belegten 2,4-GHz-Funkband selten auf die performancesteigernde Kanalbreite von 40 MHz hochschalten kann.

Der einfachste Weg zu schnellerem WLAN ist, die eingebaute Karte zu deaktivieren und einen USB-WLAN-Stick anzustöpseln. Wir haben eine Handvoll aktueller Adapter beschafft, ihre wichtigsten Parameter erfasst (siehe Tabelle auf Seite 110) und eine Auswahl davon auch als Clients an einer Fritzbox 7580 ausprobiert.

Wer keinen am Notebook hervorstehenden Adapter will, kann freilich auch die interne WLAN-Karte für kleines Geld durch eine moderne ersetzen: Der Einzelhandel bietet beispielsweise Intels 8265 und Module mit dem Qualcomm-Chip QCA6174 für 30 bis 40 Euro an. Diese Kärtchen stecken in manchen aktuellen Notebooks ab Werk und laufen auch unter Linux gut. Sie beherrschen sogar schon Multi-User-MIMO, womit kompatible WLAN-Basen unter günstigen Umständen mehrere Clients tatsächlich gleichzeitig bedienen können. Das steigert den Durchsatz für alle [1, 2].

Auch ältere Notebooks lassen sich auf den aktuellen Stand bringen. Aber vor dem Kauf gilt es, reichlich Details zu klären: Welche Bauform hat die originale WLAN-Karte (Minicard/M.2, Half/Fullsize, Länge)? Sitzt das Bluetooth-Funkmodul mit darauf? Wie viele Antennen stecken im Laptop, sind diese singleband- (2,4 GHz) oder dualband-fähig (2,4 und 5 GHz) und in welchem Steckertyp enden die Käbelchen (U.FL oder MHF4)? Hat das Notebook eventuell eine BIOS-Sperre gegen fremde Karten?

Kärtchen mit modernem WLAN für Notebooks sind zwar billig zu haben. Aber es gibt mehrere Bauformen (Minicard links, M.2 rechts), verschiedene Längen (Halfsize links, 2230 rechts) und unterschiedliche Antennenbuchsen (U.FL links, MHF4 rechts). Was passt, muss man an der vorhandenen Karte abgucken. Wer das Notebook nicht öffnen mag, nimmt lieber einen USB-Stick.

Diese Punkte muss man für jeden Einzelfall checken, wobei geschicktes Befragen der bevorzugten Suchmaschine, das Durchforsten von Foren und eventuell die FAQ-Seiten der Kartenanbieter weiterhelfen. Wer den Recherche-Aufwand und den beim Umbau drohenden Garantieverlust scheut, ist mit einem der zahlreich erhältlichen USB-Adapter besser bedient. Diese eignen sich auch für stationäre PCs, wenn man dort keine extra schnelle, aber teure PCI-Express-WLAN-Karte mit drei oder vier Antennen einbauen will.