c't 4/2017
S. 38
News
Linux

Pulseaudio 10.0: Bequemer Wechsel

Pulseaudio 10.0 wechselt automatisch zwischen Musik-Player und VoIP-Anwendungen.

Die neueste Ausgabe 10.0 von Pulseaudio erleichtert den Wechsel zwischen Musikwiedergabe und VoIP-Anwendungen beim Einsatz von Bluetooth-Headsets. Der bei Ubuntu und anderen Linux-Distributionen verwendete Sound-Server erkennt automatisch den Start einer Mikrofonaufnahme und aktiviert dann das passende Headset Profile (HSP). Ist die VoIP-Verbindung beendet, lädt Pulseaudio wieder das Advanced Audio Distribution Profile (A2DP).

Audio-Streams, die Pulseaudio unverändert durchleiten muss, werden mithilfe des neuen Moduls allow-passthrough höher priorisiert. Parallel laufende Streams leitet Pulseaudio um, wenn ein solcher Passthrough-Stream aufgebaut wird, etwa zum S/PDIF-Anschluss. Ein Fehler, der bislang die Initialisierung einer Surround-fähigen USB-Soundkarte im laufenden Betrieb verhinderte, wurde korrigiert.

Statt Shared Memory verwendet Pulseaudio 10.0 standardmäßig die in der Vorversion eingeführte Datenaustauschtechnik, die das seit Linux-Kernel 3.17 unterstützte Memfd nutzt. Außerdem kommt das für Airport-Verbindungen zuständige Modul raop-sink wieder mit OpenSSL 1.1.0 zurecht. Der Start des Soundservers über Systemd wurde ebenfalls optimiert. (lmd@ct.de)

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Wine 2.0 verbessert Direct3D-11-Support

Die neue Version 2.0 der Windows-Laufzeitumgebung für Linux enthält Funktionen, die die Unterstützung von Direct3D 11 voranbringen sollen und die von Direct3D 9 verbessern. Erstmals läuft auch Microsoft Office 2013 mit Wine unter Linux.

Viel Arbeit wurde in die Direct3D-11-Unterstützung investiert, Windows-Spiele lassen sich damit aber noch nicht einsetzen. Dafür fehlen noch wesentliche Funktionen wie das Multi-Threading von Direct3D 11, das in der nächsten Version folgen soll. Die Shader-Instruktionen wurden bereits erweitert und die sRGB-Unterstützung umgesetzt. Wine 2.0 erkennt mehr Grafikkarten und kann über die GLX-Schnittstelle der Mesa-Bibliothek erweiterte Informationen über die Fähigkeiten der Hardware einholen.

Verbessert wurde auch die Zusammenarbeit zwischen Direct2D und der Programmierschnittstelle Graphics Device Interface (GDI), was eine bessere Darstellung von Bitmaps zur Folge haben soll. Zudem wurde die Device Independent Bitmaps Engine nochmals beschleunigt. (lmd@ct.de)

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Arch Linux lässt 32-Bit-Unterstützung auslaufen

Das Arch-Linux-Projekt hat angekündigt, die 32-Bit-Variante der Rolling-Release-Distribution einzustellen. Das für Februar geplante ISO-Image soll das letzte sein, das die Installation eines 32-Bit-Systems ermöglicht.

Ab März folgt eine Auslaufphase, in der weiterhin Updates für 32-Bit-Systeme ausgeliefert werden. Ab November 2017 müssen Paket-Maintainer dann nicht länger 32-Bit-Pakete bereitstellen. (lmd@ct.de)

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Office-Suite Calligra 3.0 auf Qt 5 portiert

Mit Version 3.0 hat das Calligra-Projekt seine Büro-Software auf Qt 5 und die KDE Frameworks 5 portiert. Einige Anwendungen sind dabei allerdings auf der Strecke geblieben. Zum Umfang der KDE-Office-Suite zählen die Textverarbeitung Words, die Tabellenkalkulation Sheets, die Projektverwaltung Plan sowie die Vektorgrafik-Software Karbon.

Das Autoren-Werkzeug Author und das Brainstorming-Tool Braindump sollen nicht mehr weiterentwickelt werden. Author habe sich ohnehin kaum von Words unterschieden und Braindump sei nicht mehr zeitgemäß. Die Diagramm-Anwendung Flow und die Präsentations-Software Stage dagegen fehlen zwar in diesem Release, sollen aber in späteren Versionen wieder dazustoßen. Die Datenbankverwaltung Kexi und das Zeichenprogramm Krita werden getrennt entwickelt, zählen aber nach wie vor zum Calligra-Paket. (lmd@ct.de)