c't 4/2017
S. 37
News
Browser-Sicherheit, Lavabit, Trump-Proteste

Firefox und Chrome warnen vor unsicheren Logins

Vor ungesicherten Logins warnt Firefox mit einem rot durchgestrichenen Vorhängeschloss, Chrome textlich.

Google und Mozilla haben kooperiert, um die Nutzer von Firefox und Chrome vor Datenklau zu schützen. Auf unverschlüsselten Seiten warnen die neuesten Versionen beider Browser ihre Nutzer vor der Eingabe von Passwörtern. Firefox 51 zeigt in so einem Fall in der Adressleiste ein rot durchgestrichenes Vorhängeschloss an. Neu in Release 51 ist auch die WebGL-2-Unterstützug. Sie verspricht ein verbessertes Grafik-Rendering und bietet einige Funktionen, die 3D-Grafik noch prächtiger aussehen lässt. Aufgebohrt wurde auch die Videowiedergabe auf Geräten ohne GPU-Beschleunigung.

Chrome 56 warnt den Anwender durch den Hinweis „Nicht sicher“ neben dem Adressfeld. Wie Firefox unterstützt Chrome 56 nun WebGL 2. Das noch nicht abschließend standardisierte TLS 1.3 (siehe S. 172) ist ebenfalls an Bord. Wie ein kurzer Test ergab, funktioniert das bereits; der Nutzer muss dazu aber TLS 1.3 derzeit noch händisch unter chrome://flags aktivieren. (lel@ct.de)

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E-Mail-Dienst Lavabit kehrt zurück

Der E-Mail-Provider Lavabit hat sich am 20. Januar zurückgemeldet, dem Tag der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Der Wechsel der Präsidentschaft ist laut Lavabit-Betreiber Ladar Levison ein guter Anlass, um auf Werte wie die Freiheit aufmerksam zu machen.

Im August 2013 hatte Levison seinen Dienst eingestellt. US-Behörden hatten ihn bei der Suche nach Informationen über Edward Snowden unter Druck gesetzt, private SSL-Schlüssel auszuhändigen und somit die Privatsphäre der Anwender zu kompromittieren. In der Zwischenzeit hat Lavabit eine neue Architektur namens Dark Internet Mail Environment (DIME) entwickelt. Sie soll solche Angriffe von staatlichen Behörden unmöglich machen. Mehr noch: DIME soll auch die Metadaten beim Mailversand schützen. Die von der Schließung betroffenen Alt-Anwender erhalten laut Lavabit als erste Zugang zu Lavabit und zu ihrem Datenbestand. Danach sollen neue Kunden zum Zug kommen. Die Kosten beginnen bei 30 US-Dollar pro Monat für einen Account mit 5 GByte Speicherplatz. Lavabit hat zudem einen DIME-fähigen Mail-Server entwickelt und stellt ihn als Open Source zum Herunterladen bereit. (jo@ct.de)

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Trump: Gegenwind aus der IT-Szene

Konzerne aus dem Silicon Valley haben sich an die Spitze der Proteste gegen Trumps erste Amtshandlungen gestellt. Vor allem das Ende Januar erlassene Einreiseverbot für Bürger von sieben mehrheitlich muslimischen Staaten trifft auf scharfe Kritik. Netflix-CEO Reed Hastings bezeichnete Trumps Entscheidung als „so unamerikanisch, dass es uns alle schmerzt“. Auch Apple-CEO Tim Cook und Facebook-Chef Mark Zuckerberg kritisierten die Entscheidung. Google-Mitgründer Sergey Brin beteiligte sich an einem Protestmarsch.

Trumps Erlass ist von mehreren Gerichtsurteilen teilweise beschnitten worden. Unklar sind bis dato die Auswirkungen eines weiteren Erlasses Trumps, die zum Ende des Datenschutzabkommens Privacy Shield zwischen der EU und den USA führen könnten. (jo@ct.de)