c't 3/2017
S. 40
News
Apple

App-Store-Monopol: Berufungsgericht lässt Klage zu

Das Berufungsgericht in San Francisco ist der Auffassung, dass Apple mit seinem App Store den Wettbewerb auf dem iPhone behindert. Bild: U.S. Government

Apple muss sich wieder mit der im Jahr 2011 eingereichten Sammelklage von US-Verbrauchern beschäftigen, die dem Konzern unfairen Wettbewerb beim Verkauf von iOS-Apps vorwirft. Ein Berufungsgericht in San Francisco hob Mitte Januar die Entscheidung eines Bezirksgerichts auf, das die Kläger abgewiesen hatte. Das Bezirksgericht war Apples Darstellung gefolgt, nach der die Firma lediglich eine Plattform für Entwickler biete und diese auf der Plattform eigene Läden betreiben können.

Das Berufungsgericht vertritt hingegen die Auffassung, dass Apple durchaus als Verkäufer der Anwendungen betrachtet werden kann. Damit sei die Klage zulässig. Das Gericht begründet seine Entscheidung unter anderem damit, dass unabhängige iOS-Entwickler tatsächlich keine eigenen Stores bei Apple haben (siehe c’t-Link). Ein Teil von Apples wettbewerbsbehinderndem Verhalten bestehe gerade darin, den Entwicklern nicht freizustellen, eigene Stores zu betreiben und sogar zu verlangen, dass iOS-Software ausschließlich über den App Store verkauft wird.

Mit dem Verkauf von Software und Diensten haben Entwickler im Jahr 2016 rund 20 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das seien laut Apple 40 Prozent mehr als 2015. Insgesamt habe das Unternehmen seit der Einführung des App Stores im Jahr 2008 nun 60 Milliarden Dollar an Entwickler ausgezahlt. Üblicherweise gehen 70 Prozent des Verkaufspreises an den Entwickler, 30 Prozent streicht Apple ein. Der Umsatz des Konzerns allein mit dem App Store nähert sich demzufolge 30 Milliarden Dollar. (dz@ct.de)

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macOS Sierra speichert SSH-Passphrases automatisch

Apple hat erneut das Verhalten seines macOS-Betriebssystems im Zusammenspiel mit der verschlüsselten entfernten Anmeldung per SSH geändert: Ab Version 10.12.2, die auf OpenSSH 7.3p1 setzt, speichert macOS die Passphrase privater Schlüssel im Schlüsselbund, wenn in der Konfigurationsdatei /etc/ssh/sshd_config die Option UseKeychain yes gesetzt ist. Die Regel lässt sich auf einzelne Hosts beschränken (siehe c’t-Link).

Damit macOS die Passphrase dem ssh-agent automatisch zuführt, muss sshd_config die Option AddKeysToAgent yes enthalten. Damit passt Apple das Verhalten an Vorgaben des OpenSSH-Projekts an. Der in älteren Versionen verwendete fensterbasierte Dialog wurde aus macOS Sierra entfernt. (dz@ct.de)

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Thunderbolt-3-Adapter für PCI-Express

Zubehörhersteller Sonnet bringt Thunderbolt-3-Adapter auf den Markt, die PCI-Express-Karten aufnehmen können.

Zubehörhersteller Sonnet kündigt unter der Bezeichnung Echo Express SEL und SE I zwei Thunderbolt-3-Adapter zum Anschluss von PCI-Express-Karten an, beispielsweise für das 2016er MacBook Pro. Die beiden Erweiterungen enthalten je zwei Thunderbolt-3-Ports und als „Thunderbolt 3 Edition“ je einen PCIe-Slot. Sie liefern Transferraten bis 2750 MByte/s – laut Sonnet sei das mehr als das Doppelte gegenüber Thunderbolt-2-Modellen.

Über USB-C lassen sich bis zu fünf Thunderbolt-Geräte sowie entweder zwei 4K-Bildschirme oder ein 5K-Monitor oder ein USB-3-Gerät anschließen. Thunderbolt-3-Kabel liegen den Boxen bei, ebenso eine Steckverbindung zum Fixieren von Kabeln am Gehäuse. Über USB-C können Peripheriegeräte bis zu 15 Watt beziehen.

Echo Express SE I ist für eine PCIe-Karte mit halber Länge (19,5 cm), voller Höhe sowie einfacher Breite ausgelegt. Echo Express SEL eignet sich für Low-Profile-Karten, also etwa Fibre-Channel- oder 40- und 10-Gigabit-Ethernet-Karten. Die Erweiterungen kosten jeweils rund 270 US-Dollar, sie sollen ab Ende Januar in den Handel kommen.

Für die Thunderbolt-2-Versionen der Echo-Express-Boxen bietet Sonnet eine Thunderbolt-3-Upgrade-Karte für rund 150 US-Dollar an. (dz@ct.de)