c't 26/2017
S. 28
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Linux

Mesa 17.3 beschleunigt Linux-Spiele

Deutliche Fortschritte beim Vulkan-Treiber für Radeon-Grafikkarten und endlich Support für eine wichtige Kompressionstechnik sind die Highlights von Mesa 17.3. Darüber hinaus gab es viele Optimierungen bei den OpenGL-Treibern für die GPUs von AMD und Intel. Diese und weitere Neuerungen werden Spieltauglichkeit und Hardware-Kompatibilität von Fedora, Ubuntu & Co. verbessern, denn die richten die Grafikbibliothek und Treibersammlung standardmäßig ein.

Die Verbesserungen bei den in Vulkan-Treibern von Mesa sind etwa für das Spiel „F1 2017“ wichtig, denn dessen Linux-Version erfordert solche.

Vom neuen Mesa profitiert insbesondere der Linux-Support für AMDs Radeon-GPUs. So erfüllt der für sie zuständige Vulkan-Treiber Radv nun endlich die Vulkan-Konformitätstests. Eine Reihe von Optimierungen verspricht die 3D-Leistung des Treibers zu steigern. Außerdem bietet er jetzt einen Binary Shader Cache, der Ladezeiten von Spielen und Ruckler bei Szenenwechseln reduziert. Auch den Support für die Grafikkarten Radeon RX Vega 56 und 64 haben die Entwickler verbessert. Letzteres gilt auch für den für moderne AMD-GPUs zuständigen OpenGL-Treiber Radeonsi. Dieser erhielt zudem mehrere Korrekturen und viel Feintuning, was einige Spiele beschleunigt. Verbessert, aber nach wie vor unvollständig ist der OpenGL-4.6-Support in Radeonsi. Ähnlich verhält es sich mit Intels OpenGL-Treiber, der Mesa beiliegt. Jener für Vulkan unterstützt jetzt einige jüngst zum Vulkan-Standard hinzugefügte Erweiterungen.

Der Broadcom-Programmierer, der die quelloffenen Linux-Kernel- und Mesa-Treiber für den Raspberry Pi entwickelt, hat einen OpenGL-Treiber für die VideoCore V (VC5) genannte Grafikeinheit zum neuen Mesa beigesteuert. Sie steckt im bislang vornehmlich für Settop-Boxen gedachten Broadcom BCM7268 und stellt eine Weiterentwicklung des beim Raspi genutzten VC4 dar. An einem Linux-Kernel-Treiber für VC5 arbeitet der Broadcom-Mitarbeiter noch.

Neue Major-Versionen von Mesa gelten immer als Development Release. Auf Stabilität bedachte Anwender sollten daher auf 17.3.1 warten. Arch Linux, Fedora und OpenSuse Tumbleweed dürften diese Version in einigen Wochen ausliefern; Ubuntu-Nutzer bekommen die verbesserten 3D-Treiber wahrscheinlich erst mit dem für April geplanten Ubuntu 18.04. (thl@ct.de)

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