c't 13/2017
S. 36
News
Netze

Design-Router

Keine langweilige graue Kiste: Der WLAN-Router Asus Blue Cave soll schneller funken als andere 4-Stream-Modelle.

Die Computex ist für asiatische IT-Hersteller ein Heimspiel (siehe S. 16). Asus trat in diesem Jahr mit einem ungewöhnlich gestalteten Router an. Das Blue Cave getaufte Gerät setzt laut Ankündigung nicht nur als Router-CPU ein Intel-System-on-Chip ein, sondern daneben auch Intel-WLAN-Bausteine.

Dank unterm Dach platzierter Antennen soll Blue Cave bis zu 20 Prozent schneller funken als andere Modelle mit 4-Stream-WLAN. Asus hat im Labor einen Nettodurchsatz von 1240 MBit/s gemessen. Der Router hat Anbindungen an IFTTT und Alexa bekommen. Auch der bei anderen Asus-Modellen übliche Malware-Schutz AiProtection (TrendMicro Deep Packet Inspection) ist an Bord. Asus Deutschland erwartet den Markteintritt im Herbst, der Blue Cave soll dann 250 Euro kosten. (ea@ct.de)

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NAS-Patch für Samba-Lücke

QNAP hat bei seinen Netzwerkspeichern die im Mai aufgetauchte, kritische Samba-Lücke CVE-2017-7494 mit einem Quickfix geschlossen. Der modellspezifische Fix kann nach Update auf die aktuelle Firmware QTS 4.2.6 beziehungsweise 4.3.3 angewendet werden (ct.de/yz5z). QNAP-NAS-Besitzer sollten den Patch unbedingt installieren, weil die Lücke Remote Code Execution erlaubt, womit Angreifer die Geräte übers Netzwerk komplett übernehmen können. (ea@ct.de)

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Mehr Business-Switches

Netgear bietet für Firmen zwei neue, nicht konfigurierbare Gigabit-Switches an: Der GS348 besitzt 48 Ports und eine fest konfigurierte Priorisierung für VoIP und Videos. Der GS305P hat fünf Ports, vier davon mit PoE-Einspeisung (IEEE 802.3af, maximal 15 Watt pro Port, 55 W gesamt).

Lancom führt drei neue konfigurierbare Modelle ein: Der GS-2328 kostet 1090 Euro und kommt mit 24 Gigabit-Ports und vier SFP+-Ports für 10-GBit-Anbindungen. Die PoE-Variante GS-2328P für 1490 Euro liefert Strom nach 802.3at (max. 30 W pro Port, 370 W gesamt). Lancoms erster Switch für Glasfaser-Module hat 20 SFP-Ports, vier Combo-Ports und vier SFP+-Ports. Der GS-2328F kostet 1290 Euro. Alle Geräte sind über die Lancom Management Cloud steuerbar. (amo@ct.de)

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Gigabit-Internet via G.fast

NetCologne will mit extra breitbandigem G.fast besonders flotte Internetzugänge anbieten. Bild: Torsten Kleinz

Längeres Leben für die TAE-Dose: Ende Mai gaben die regionalen Betreiber M-Net und NetCologne auf der Providermesse ANGA Com in Köln den Startschuss für erste DSL-Anschlüsse mit G.fast-Technik. M-Net will bis 2021 in München 35.000 Gebäude damit ausstatten, NetCologne ebenso viele in Köln.

Das Internet kommt zunächst per Glasfaser bis zum Hausanschlusspunkt (Fiber to the Building, FTTB). Innen laufen die Daten über die vorhandenen Telefonleitungen per G.fast weiter. So lässt sich der Ausbau schneller und billiger realisieren, als wenn die Glasfasern direkt bis in die Wohnungen gezogen werden müssten (Fiber to the Home, FTTH).

G.fast – kurz für „fast access to subscriber terminals“ – sendet breitbandig zwischen 2,2 und 106 MHz. M-Net liefert mit Huawei-Technik auf 100 Meter bis zu 1 GBit/s. NetCologne setzt bei G.fast auf ZTE-Hardware und das optionale 212-Megahertz-Profil. In der Messepräsentation liefen damit 1640 MBit/s im Downstream und 185 MBit/s in Senderichtung; die Distanz wurde nicht genannt.

NetCologne startet in der zweiten Jahreshälfte 2017 und will mittelfristig 500-MBit/s-Zugänge anbieten; teilnehmerseitig ist ein ZTE-Router erforderlich. M-Net hat den Ausbau seines Netzes mit Huawei-Hardware bereits begonnen. Beim Teilnehmer setzt M-Net auf eine Fritzbox 7582, die die Kunden selbst anschließen können. Preise für ihre G.fast-Anschlüsse nannten beide Provider noch nicht. (dz@ct.de)

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Virtualisierter Router

Lancom Systems hat seine Router-Software vRouter veröffentlicht. Damit kann man beispielsweise ein Netz virtueller Maschinen ins Internet einbinden oder ein Firmennetz über einen eigenen Server (Network Function Virtualization, NFV). Auf leistungsfähigen VM-Hosts soll die höchste Lizenzstufe des vRouters bis zu 1000 VPN-IPsec-Tunnel bei mehr als 3 GBit/s Verschlüsselungsleistung schaffen.

Der vRouter läuft zurzeit nur unter VMware ESXi, weitere Plattformen sind in Vorbereitung. Eine Ein-Jahres-Lizenz für die kleinste Version mit 50 MBit/s Routing-Leistung kostet 463 Euro, die Unlimited-Ausführung kommt auf 5938 Euro. Interessenten können den vRouter 30 Tage lang gratis ausprobieren (ct.de/yz5z). (ea@ct.de)