c't 1/2017
S. 152
Test
Fahrtenbuch-Apps
Aufmacherbild
Bild. Jörg Niehage

Steuern und Steuern sparen

Fahrtenbuch-Apps für iOS und Android

Mit einem korrekt geführten Fahrtenbuch lassen sich eine Menge Steuern sparen. Die lästige Schreibarbeit kann man sich mit einer Smartphone-App erleichtern. Doch nicht bei jeder App erkennt das Finanzamt die Mitschrift an.

Mit dem Führen eines Fahrtenbuchs kann man kräftig Steuern sparen, stellt sich damit aber auf der anderen Seite eine sehr lästige Aufgabe: Jede Fahrt muss einzeln erfasst werden, und wenn man Fehler macht, war die Arbeit am Ende umsonst. Abhilfe versprechen Hersteller elektronischer Systeme, mit denen sich Fahrten automatisiert aufzeichnen lassen sollen. Als Alternative zu fest im Auto installierter Hardware bieten sich Smartphone-Apps an, die Benutzer-Eingaben in einer durchgehenden Liste sammeln und nur ein paar Euro kosten. Wir haben uns solche Werkzeuge für iOS und Android angesehen.

Vorentscheidung

Arbeitnehmer und Selbstständige, die einen Firmenwagen überwiegend betrieblich nutzen, können die Fahrzeugkosten in voller Höhe steuerlich geltend machen. Im Gegenzug betrachtet das Finanzamt dann die Privatnutzung des Pkw als einen geldwerten Vorteil, der als Einnahme zu versteuern ist. Dabei hat der Firmenwagenfahrer zwei Möglichkeiten:

1. Die Versteuerung kann pauschal mit der 1-Prozent-Methode erfolgen. Der geldwerte Vorteil beträgt in diesem Fall monatlich 1 Prozent vom Bruttolistenpreis des Fahrzeugs. Zusätzlich werden Fahrten zur Arbeitsstätte mit 0,03 Prozent und Familienheimfahrten im Rahmen einer doppelten Haushaltsführung mit 0,002 Prozent des Bruttolistenpreises pro Entfernungskilometer monatlich berechnet. Der tatsächliche Kaufpreis ist bei der 1-Prozent-Methode unerheblich: Zugrunde liegt der deutsche Listenpreis des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Erstzulassung inklusive Sonderausstattung und Umsatzsteuer.

2. Die Ermittlung des geldwerten Vorteils kann auch anhand der tatsächlichen Fahrzeugnutzung erfolgen. In diesem Fall sind alle Fahrten in einem Fahrtenbuch zu dokumentieren. Die entstandenen Fahrzeugkosten werden dann einfach in einen betrieblichen und privaten Anteil aufgeteilt. Die Schwierigkeit dabei: Das Führen eines Fahrtenbuchs ist aufwändig und erfordert viel Disziplin vom Fahrer.