c't 1/2017
S. 142
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Jahresrückblick Spiele 2016
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Die 20 wichtigsten Spiele des Jahres

2016 war für Spieler ein famoser Jahrgang: Nicht nur, dass VR endlich gestartet ist, auch aus dem vor Ideen sprühenden Indie-Lager überraschte so manche Großproduktion für PCs und Konsolen.

Nach langer Durststrecke kam wieder Bewegung in den Spielemarkt. Während Tablets und Smartphones mittlerweile von kosten- und seelenlosen Zeitfressern überflutet werden, haben sich die kreativen Entwickler der Virtual Reality verschrieben. Nahezu täglich veröffentlichen sie neue Experimente für die HTC Vive und Oculus Rift. Statt auf wilde Eskapaden mit Hand-Controllern setzt Sony mit der Playstation VR derweil auf gemütliche Wohnzimmertauglichkeit. Die PSVR bringt zudem gleich einen ganzen Sack aufwendig produzierter VR-Titel mit, die den PC-Systemen noch fehlen. Am besten funktionieren derzeit VR-Spiele, die sich an erprobte Konzepte anlehnen, wie Rail-Shooter (Rez Infinite), Geisterbahnen (Rush of Blood) oder Rennspiele (Dirt Rally). Sie sind ideale Vorführprogramme, die zeigen, was an der neuen Technik so cool ist.

Video: Die besten Spiele 2016

Doch bis VR so richtig in Schwung kommt, müssen Hersteller noch mit konventionellen Spielen ihre Brötchen verdienen. Inzwischen sind die Indie-Entwickler erwachsen geworden und stemmen so manche Großproduktion. Besonders gut sieht man das bei den Erkundungs- und Puzzle-Spielen: The Witness versetzt den Spieler auf eine einsame Insel voller Rätsel, in dem wunderbar erzählten Firewatch gehts als Aushilfs-Ranger in ein riesiges Waldgebiet, und No Mans Sky verspricht sogar, Abermillionen verschiedener Planeten zu erkunden.

In deren Schatten gediehen besonders hübsche Arthouse-Spiele wie das mysteriöse Inside, das tänzerische Bound oder die innovative Zeitlupenschießerei Superhot. Sie setzen nicht nur mit ihrem zeitlosen Grafikstil Akzente, sondern reduzieren auch die Spielmechaniken auf das Nötigste. Selbst Leute, die sonst eigentlich gar keine Videospiele spielen, können hier einfach ohne lange Erläuterungen losdaddeln.

Comeback

Einen Retro-Flashback gabs bei den First-Person-Shootern: Die Texaner von id Software trimmten die Neuauflage von Doom so sehr auf Tempo, dass andere Shooter einem wie Sonntagsspaziergänge vorkommen. Ein anderer alter Bekannter lädt in Shadow Warrior 2 zur herrlich schwarzhumorigen Schnitzeljagd. Und dass Blizzard nicht nur Rollen- und Strategie-Spiele gut abstimmen kann, beweisen sie im kunterbunten Online-Shooter Overwatch.

Mehr nachzudenken gibts bei den Strategiegrößen Civilization VI und XCOM 2, die ihre Grafik und strategische Elemente aufplustern. Neben diesen etablierten Serien kann sich das in Deutschland produzierte Shadow Tatics wunderbar in Szene setzen, indem es das Commandos-Thema mit Ninjas wiederbelebt.

So hatten denn auch die Schleichspiele in diesem Jahr ihren großen Auftritt. Das dystopische Rollenspiel Deus Ex: Mankind Divided lässt die vermurksten Boss-Kämpfe des Vorgängers vergessen und überzeugt mit spannenden Missionen. Dishonored 2 setzt den prämierten Erstling mit zwei überaus kniffligen Kampagnen fort und Ubisoft lässt Spieler in Watchdogs 2 als hippe Hacker die Stadt San Francisco unsicher machen.

Als großer Gewinner des ewigen Konsolenkrieges geht aus diesem Jahr Sony hervor. Während sich Nintendo auf den kommenden Launch der Twitch-Konsole im März konzentriert und Microsoft mit seinen Xbox-Titeln „Quantum Break“ und „Recore“ kein so glückliches Händchen hatte, veröffentlichte Sony mit Uncharted 4 wohl eines der am aufwendigsten produzierten Action-Abenteuer überhaupt. So konnte sich der Publisher denn auch den Luxus leisten, dem künstlerisch eigenwilligen The Last Guardian zehn Jahre Entwicklungszeit zu gönnen.

Bei diesem Überangebot fiel es uns schwer, 20 Empfehlungen herauszupicken. Auf den folgenden Seiten stellen wir sie, thematisch sortiert, genauer vor. (hag@ct.de)

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