c't 9/2016
S. 35
News
Notebooks

HPs flaches Edel-Notebook Spectre

Trotz des sehr dünnen Gehäuses kommen im HP Spectre leistungsstarke Core-i-Doppelkerne zum Einsatz.

Geringes Gewicht, lange Akkulaufzeit, dünnes Gehäuse und schlagartiges Aufwachen – was Nutzer von Smartphones und Tablets gewohnt sind, verlangen sie laut HP inzwischen von Notebooks. Beim neuen Spectre hat man deshalb all diese Aspekte umgesetzt: Der 13,3-Zöller wiegt nur 1,1 Kilogramm und misst an der dicksten Stelle gerade einmal 10,4 Millimeter.

Der 13,3-Zoll-Bildschirm im nur 2 Millimeter dünnen Deckel schafft laut HP eine maximale Helligkeit von 300 cd/m2, zeigt Full-HD-Auflösung, ist dank IPS-Technik blickwinkelunabhängig und stellt satte Farben dar. Die Oberfläche besteht der Stabilität wegen aus 0,4 Millimeter dünnem, spiegelndem Gorilla Glas. Fingerbedienung ist allerdings nicht vorgesehen: Es gäbe schlicht kein so dünnes Touch-Panel bei den Display-Zulieferern. Aus demselben Grund steht auch keine höhere Bildschirmauflösung zur Wahl.

Hinsichtlich der CPU-Performance muss man keine Kompromisse gegenüber größeren, dickeren Notebooks eingehen: HP hat sich für einen Core-i-Doppelkern entschieden und nicht etwa für dessen schwächeres Geschwisterchen Core m. Zwei Lüfter und ein spezielles Kühlerdesign (Hyperbaric Cooling) sollen den Skylake-Prozessor ausreichend kühlen.

Angesichts des dünnen Gehäuses mussten HPs Ingenieure auch Hirnschmalz in eine neue Scharniertechnik investieren; sie erlaubt einen maximalen Öffnungswinkel von 130 Grad.

Die Schnittstellen sind allesamt hinten. Das neue Spectre besitzt außer dem Kopfhörerausgangs nur noch drei Typ-C-Buchsen. Alle können außer für USB-Datentransfers auch zum Akku-Laden oder zur Video-Ausgabe genutzt werden; zwei der drei Buchsen sprechen zudem Thunderbolt 3.

Trotz des dünnen Gehäuses soll die beleuchtete Tastatur Vielschreiber begeistern: Sie habe zwar nicht die üblichen 1,5 Millimeter Tastenhub, aber immerhin 1,3 Millimeter und dasselbe Druckprofil wie bei „ausgewachsenen“ Notebooks.

Das große Glas-Touchpad lässt sich ebenfalls herunterdrücken – Klicks werden also nicht wie bei Apples dünnen Notebooks mittels Vibration simuliert. Für den Akku war deshalb unterhalb des Touchpads kein Platz. Der aus vier Zellen bestehende Stromspender füllt allerdings alle anderen Leerräume aus; er soll rund neuneinhalb Stunden Laufzeit ermöglichen.

Das neue Spectre-Notebook soll in den USA ab Mai verfügbar sein; hierzulande wird es wohl Juni. In den USA beginnen die Preise bei 1170 US-Dollar (plus Steuern); dann sind ein Core i5-6200U, 8 GByte Arbeitsspeicher und eine PCIe-SSD mit 256 GByte an Bord. Teurere Konfigurationen enthalten einen Core i7-6500U oder einer 512er-SSD. Die deutschen Preise starten bei 1500 Euro (inklusive Mehrwertsteuer); Ausstattungsdetails nannte HP bislang nicht.

Aufrüsten ist nicht vorgesehen – außer den CPUs dürften also mindestens auch die RAM-Module aufgelötet sein. vPro für Business-Nutzer gibt es nicht, wohl aber ein TPM. Je nach Modell wird Windows 10 Home oder Pro vorinstalliert.

Das aus Aluminium und Kohlefaser bestehende Gehäuse ist regulär in Schwarz mit kupferfarbenen Akzenten gehalten. Zusätzlich legt HP zwei limitierte Sondereditionen auf, die in Zusammenarbeit mit den Designern Tord Boontje und Jess Hannah entstanden sind. Beide Sondereditionen kommen nicht in den normalen Handel, sondern werden auf dem diesjährigen Film Festival in Cannes zugunsten der Nelson-Mandela-Foundation versteigert. (mue@ct.de)