c't 8/2016
S. 26
News
Hardware

Radeon Pro Duo mit Wasserkühlung für 1500 Euro

Die Radeon Pro Duo ist bei 3D-Spielen superschnell, schluckt aber viel und ist teuer.

AMD hat die Radeon Pro Duo als bisher leistungsfähigste Dual-GPU-Grafikkarte angekündigt. Sie soll im Mai erscheinen und rund 1500 Euro kosten. Wie die Vorgängerin Radeon R9 295X2 kommt die Pro Duo mit integrierter Wasserkühlung, ist im Vergleich aber 40 Prozent schneller. Sie soll satte 16 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (TFlops) schaffen, die R9 295X2 „nur“ 11,5 TFlops.

Die beiden Fiji-GPUs greifen über 2 × 4096 Datenleitungen auf den 8 GByte großen HBM-Videospeicher zu. Bei normalen 3D-Anwendungen und Spielen lassen sich effektiv nur 4 GByte Videospeicher nutzen. Die zu verarbeitenden Bilddaten müssen in den Speichern beider Grafikchips liegen, da sie abwechselnd Einzelbilder berechnen und folglich Zugriff auf alle relevanten Grafikdaten haben müssen. Erst bei Spielen, die auf DirectX 12 und Explicit Multiadapter Rendering zugeschnitten sind, ändert sich das. Das ist vor allem interessant für das Rendern von VR-Spielen, bei denen jede der beiden GPUs jeweils exklusiv für das linke oder rechte Auge zugewiesen werden kann. Die Leistungsaufnahme der kommenden Dual-GPU-Grafikkarte dürfte astronomisch hoch ausfallen. Bereits der Vorgänger Radeon R9 295X2 schluckte über zwei achtpolige PCIe-Stromanschlüsse im c’t-Labor gemessene 585 Watt, obwohl laut Spezifikation nicht mehr als 375 Watt erlaubt wären. Die Radeon Pro Duo stattet AMD mit gleich drei achtpoligen PCIe-Stromanschlüssen aus. (mfi@ct.de)

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Kompakter Spiele-PC Intel NUC Skull Canyon

Im 2,3 cm flachen NUC Skull Canyon bringt Intel einen Skylake-Quad-Core mit 45 Watt TDP und Iris-Pro-Grafik unter.

Die Mini-PCs der Serie Next Unit of Computing (NUC) galten bisher vorrangig als sparsame Bürorechner, waren jedoch nicht für anspruchsvolle Anwendungen geeignet. Das möchte Intel mit dem NUC Skull Canyon jetzt ändern: Trotz 0,7 Liter Volumen ist der Mini-Rechner mit einem Quad-Core-Mobilprozessor vom Typ Core i7-6770HQ (2,6 GHz, Turbo 3,5 GHz) ausgestattet, der zudem eine vergleichsweise leistungsfähige GPU Iris Pro 580 mit 48 Shadern und 128 MByte Embedded DRAM (eDRAM) mitbringt. Damit soll sich der NUC Skull Canyon (NUC6i7KYK) laut Intel auch für 3D-Spiele und anspruchsvolle Anwendungen eignen.

In den NUC passen 32 GByte DDR4-2133-Speicher sowie zwei M.2-PCIe-SSDs mit NVMe- oder AHCI-Schnittstelle hinein. Monitore steuert der Mini-PC über HDMI 2.0 und DisplayPort 1.2 bei 4K-Auflösung jeweils mit 60 Hz an. Zur weiteren Ausstattung gehören eine Typ-C-Buchse mit Thunderbolt 3, 802.11-ac-WLAN, ein SD-Kartenleser, Gigabit-Ethernet und 4 × USB 3.0.

Allerdings kostet der ab Mai erhältliche Mini-Rechner in der Barebone-Variante ohne RAM und Massenspeicher rund 700 Euro. Inklusive 16 GByte Arbeitsspeicher, 256-GByte-SSD und Windows 10 klettert der Preis auf über 1000 Euro. Kompakte Gaming-PCs wie Alienware alpha oder Zotac ZBox Magnus EN970 sind zwar etwas größer als der NUC Skull Canyon, bieten aber dank separatem GeForce-Grafikchip deutlich mehr 3D-Performance und kosten je nach Ausstattung 200 bis 400 Euro weniger. (chh@ct.de)

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Roadmap für AMD-GPUs

AMDs neue Roadmap zeigt: Grafikkarten mit HBM2-Speicher gibts erst ab 2017.

Die Mitte des Jahres erwarteten Radeon-Grafikkarten mit Polaris-GPUs werden offenbar weiterhin GDDR5- oder HBM1-Speicher nutzen. Dies geht aus der neuesten AMD-Roadmap hervor. Erst die fürs Jahr 2017 angepeilte GPU-Generation „Vega“ will AMD mit HBM2-Speicher ausstatten – das ermöglicht HBM-Grafikkarten mit bis zu 32 GByte Stacked-Videospeicher und Transferraten von 1 Terabyte/s. Solche Speicherbandbreiten sind für hohe Auflösungen (4K, 5K, VR) und anspruchsvolle Antialiasing-Algorithmen notwendig. Wie Polaris wird es auch von Vega eine starke 10er und eine schwächere 11er-Version geben.

Für 2018 ist die GPU-Generation Navi angekündigt: Sie soll sich durch eine hohe Skalierbarkeit auszeichnen und mit einer zukünftigen Speichertechnik laufen – also offenbar dem Nachfolger von HBM2. Details dazu gab AMD noch nicht bekannt; Änderungen an der Roadmap seien noch möglich. (mfi@ct.de)