c't 6/2016
S. 46
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App zwingt zum Schreiben

Flowstate für iOS: Immer weitertippen, sonst verblasst der Text und verschwindet nach ein paar Sekunden endgültig.

Eine ziemlich radikale Methode zur Motivation von Autoren hat das Start-up Overman vorgestellt: Flowstate ist eine App für iPhones, iPads und Macs, die zum Schreiben zwingt. Denn sie löscht den gesamten bisher geschriebenen Text, wenn man mehr als fünf Sekunden nichts eintippt. Will man seine Arbeit nicht verlieren, muss man immer weiterschreiben.

Die Idee hinter Flowstate ist die Trennung zwischen den beiden Aufgaben Schreiben und Bearbeiten. Viele Autoren schwören, dass sie schneller vorankommen, wenn sie ihre Geschichte komplett aufschreiben und danach erst redigieren.

Die App funktioniert unter iOS und OS X weitgehend gleich: Zunächst wählt man eine Sitzungslänge, die dann unbedingt eingehalten werden muss. Nach Ablauf der Zeit speichert Flowstate das Dokument und synchronisiert es via iCloud. Außerdem verschickt die App Texte via E-Mail und iMessage. Sie kostet für iOS 10 Euro und für OS X 15 Euro. Voraussetzung sind iOS 9.2 beziehungsweise OS X 10.11. (Ben Schwan/cwo@ct.de)

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Hörtest mit dem iPhone

Laut Mimi Hörtest sind die Ohren des Autors fast doppelt so alt wie er selbst.

Eine App, die das Gehör schützt: Mit dieser Idee hat das Berliner Start-up Mimi Hearing Technologies auf dem Mobile World Congress in Barcelona den „Big Impact Award“ für gesellschaftlichen Einfluss gewonnen. Die App „Mimi Hörtest“ spielt einen zweiminütigen Hörtest ab und verrät dem Nutzer danach, wie „alt“ seine Ohren sind, also welche Altersgruppe für sein Hörvermögen typisch ist. Nach dem zehnminütigen Volltest weiß man auch, wie gut man bestimmte Frequenzen wahrnimmt und wie leise die geringste Lautstärke ist, die man noch hören kann.

Die zweite App des Start-ups, Mimi Music, ist eine Art Equalizer. Er soll „Klarheit, Definition und Kontrast“ erhöhen, damit man die Lautstärke nicht mehr so weit aufdreht wie normalerweise. Die App verändertden Klang von iTunes-Musik. Beide Mimi-Apps laufen nur auf iPhones und iPads und sind für Apples In-Ear-Kopfhörer optimiert. Android-Versionen sind in Arbeit. (cwo@ct.de)

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Datensauger identifizieren

Opera Max warnt, wenn andere Apps im Hintergrund viele Daten laden.

Die neue Version der Android-App Opera Max überwacht den Datenverkehr anderer Apps und warnt, sobald eine App mehr als 10 MByte Hintergrunddaten pro Woche anfordert. Auch wenn der Datenverbrauch sprunghaft ansteigt, erscheint eine Warnung. Auf Wunsch verbietet Max datenhungrigen Apps die Kommunikation im Hintergrund, um das Mobilfunk-Datenvolumen und den Akku zu schonen.

Das geht, weil die App den unverschlüsselten Datenverkehr aller Apps über einen Opera-Server leitet. Dort werden außerdem Bilder, Texte und Videos komprimiert. HTTPS-Verbindungen, zum Beispiel von Online-Banking-Apps, tastet Max nicht an. Trotzdem muss man Opera vertrauen: Schließlich kommunizieren nicht alle Apps verschlüsselt, die persönliche Daten übertragen. Auf einem der beiden Testgeräte funktionierte Max nicht richtig: Bei aktivierter App konnten wir nicht mehr telefonieren.

Auch mit Android-Bordmitteln kann man einzelnen Apps den Hintergrund-Datenverkehr übers Mobilfunknetz verbieten. Das Betriebssystem zeigt ebenfalls, welche App wie viele Megabyte gezogen hat, aber nur, wenn man in den Tiefen der Einstellungen sucht. Android alarmiert den Nutzer nicht. (cwo@ct.de)

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