Experimentierplatine fürs Internet of Things
Damit sich intelligente Haushaltsgeräte im Smart Home verstehen, brauchen sie einen Kommunikationskanal. Statt auf verschiedene Funktechniken wie Zigbee/Z-Wave, Bluetooth oder WLAN nach IEEE 802.11ah (siehe auch Seite 80 und 152) setzt Devolo dafür auf die Stromleitung. Ähnlich wie die Powerline-Adapter zur Vernetzung arbeitet die Variante HomePlug Green PHY mit Signalen im Kurzwellenband (2–30 MHz), nutzt aber eine störfeste Übertragungsart (Robo-Mode, 4 bis 10 MBit/s brutto). Beschränkt man die Mediennutzung (Sendezeit) auf 7 %, um Reserve für andere Powerline-Systeme zu lassen, dann sollen laut Green-PHY-Spezifikation 250 kBit/s netto durchgehen, was für Steuerungsfunktionen ausreicht.
Die jetzt erschienene Probierplatine Green PHY Eval Board II enthält die nötige Peripheriebeschaltung, damit Geräteentwickler das mitgelieferte Powerline-Modem dLAN Green PHY in Betrieb nehmen können. Auf dessen LPC1758-Mikrocontroller läuft das Betriebssystem FreeRTOS. Mit der Standardfirmware arbeitet das Board nur als Datenbrücke zwischen Powerline und dem Fast-Ethernet-Port. Alternativ zum Stromnetz kann man auch eine Zweidrahtleitung oder ein Koaxkabel zur Datenübertragung verwenden.
Wer Sensoren und Aktoren auf den zwei MikroBUS-Steckplätzen nutzen will, kann sie über ein von Devolo bereitgestelltes SDK in die Firmware einbinden. Passende Steckmodule gibt es ab 5 Euro beispielsweise bei Mikrotronika. Ferner sind ein GPIO-Pin des LPC1758 und ein I2C-Bus herausgeführt. Der GPIO-Pin arbeitet wahlweise analog (A/D oder D/A) oder binär. Als Debug-Anschlüsse dienen eine serielle Schnittstelle und ein JTAG-Port. Zur Versorgung braucht die Platine rund 1,6 Watt (5 V/0,32 A) am Mikro-USB-Port. Das Green-PHY-Eval-Board II ist ab sofort beim Distributor Codico für 154 Euro erhältlich. (ea@ct.de)