c't 4/2016
S. 34
News
Apple

Rekordgewinn: Apple trotzt dem starken Dollar

Währungsindex

Apple meldet erneut Rekorde bei Quartalsumsatz und -gewinn. Im ersten Quartal des Finanzjahres 2016 setzte das Unternehmen laut aktuellem Geschäftsbericht 75,9 Milliarden US-Dollar (70 Milliarden Euro) um und legte damit im Jahresabstand um 1,7 Prozent zu. Der Reingewinn beträgt 18,4 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) und damit 2,2 Prozent mehr. Die Bruttomarge stieg auf knapp über 40 Prozent.

Doch während die Firma in absoluten Dollar gerechnet nicht geahnte Höhen erklommen hat, ist die relative prozentuale Entwicklung für Apple-Verhältnisse bescheiden; Analysten hatten knapp ein Prozent mehr Umsatz erwartet. Vom Quartalsumsatz entfallen nicht weniger als 51,6 Milliarden Dollar auf den Verkauf von iPhones. Zum Umsatz tragen aber auch die „Peanuts“ bei, die Mitbewerber Samsung wegen Patentverletzungen überwiesen hatte (548 Millionen US-Dollar). Den koreanischen Beitrag, immerhin 0,4 Prozentpunkte der Bruttomarge, erwähnt Apple nur in einer Fußnote. Das Unternehmen hebt hingegen die abträgliche Entwicklung der Wechselkurse hervor. Die außerhalb der USA gemachten Einnahmen seien nach Umrechnung in US-Dollar 15 Prozent weniger wert gewesen als fünf Quartale davor. Das schmerzt, weil Apple inzwischen zwei Drittel seines Umsatzes im Ausland macht.

Arg steht es in dieser Beziehung um den brasilianischen Real und den russischen Rubel, die 40 respektive 50 Prozent weniger Wert sind, wenn man in US-Dollar rechnet. Ein baldiger Verfall der US-Währung ist nicht in Sicht. Apple geht daher beim laufenden Quartal von einem niedrigeren Umsatz zwischen 50 bis 53 Milliarden US-Dollar und einer Bruttomarge von 39 bis 39,5 Prozent aus. Zu Apples positiven Meldungen anlässlich der Quartalsrückschau zählen die Umsätze mit Dienstleistungen. Diese legten um 26 Prozent auf rund 5,5 Milliarden Dollar zu. Dabei summiert das Unternehmen Verkäufe über iTunes, Apple Music, Umsatzbeteiligungen aus App Store und Apple Pay, Lizenzeinnahmen, Ersatzteilhandel und das Geschäft mit der iCloud.

Sogar um 62 Prozent auf nun 4,4 Milliarden Dollar stiegen die Einnahmen mit „sonstigen Produkten“. Dazu zählt der Konzern Apple TV, Apple Watch, iPod, Hardware der Marke Beats und Zubehör unter eigenen wie fremden Marken. Der iPhone-Absatz stagniert hingegen. 74,8 Millionen iPhones, etwa so viele wie im Vorjahr, spülten 51,6 Milliarden in Apples Kassen. Analysten drängen den Konzern zwar, ein Billig-iPhone zu bauen, aber diesem Traum erteilte Apple-Chef Tim Cook erneut eine Absage. Aktuell tobe weltweit ein wirtschaftlicher Sturm, meint Cook, der aber abebben werde. Und in Ländern wie China entstehe gerade eine riesige Mittelschicht mit potenziellen neuen Kunden für Apple-Geräte. Der Umsatz mit Computern (Macs) fiel derweil um drei Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar. Das Geschäft mit iPads ist sogar um 26 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar abgerutscht. (dz@ct.de)

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Brandgefahr bei Netzteilsteckern

Netzteil-Rückruf

Apple tauscht bestimmte Netzteilstecker aus, die das Unternehmen zwischen 2003 und 2015 mit iOS-Geräten, Macs und dem Reise-Adapter-Kit ausgeliefert hat. Die Steck-Adapter sollten nicht weiter verwendet werden, da deren Stifte brechen können und so ein Stromschlag möglich sei, meldet Apple. Bisher sind laut Firmenangaben weltweit zwölf Fälle bekannt.

Die entsprechenden Modelle seien an den Prägungen der Innenseite zu erkennen: Wenn dort vier oder fünf Zeichen aufgeführt sind oder gar keine Kennzeichnung vorliegt, sollte der Netzteilstecker nicht länger verwendet, sondern in einem von Apples Retail-Läden oder bei einem autorisierten Händler ausgetauscht werden, betont Apple. Neuere Stecker mit den regionsspezifischen Kennzeichnungen EUR, KOR, AUS, ARG oder BRA seien nicht betroffen.

Neben der kontinentaleuropäischen Ausführung weisen auch die Netzteilstecker für Korea, Australien, Neuseeland, Argentinien sowie Brasilien den Defekt auf. Apples einzeln verkauftes USB-Netzteil ist nicht für das Programm qualifiziert, schreibt der Hersteller. (dz@ct.de)

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Safari-Abstürze serverseitig behoben

Apple hat die Ursache von Safari-Abstürzen, die Ende Januar Nutzer von iPhones, iPads und Macs plagte, innerhalb weniger Tage behoben. Dabei beendete sich Safari abrupt, sobald man dessen Adressleiste selektierte. Das Problem ließ sich zwar durch Abschalten von Apples Suchhilfe („Safari-Vorschläge“) umgehen. Nun ist es aber offenbar serverseitig gelöst worden; Updates beim Nutzer sind nicht erforderlich. Apple äußerte sich zu dem Thema bislang nicht – vermutlich, um Interessenten an Sicherheitslücken keine unnötigen Hinweise zu geben. (dz@ct.de)

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Virtual-Reality-Koryphäe wechselt zu Apple

Der auf 3D-Bedienoberflächen spezialisierte Professor Doug Bowman arbeitet nun für Apple. Der zuvor an der US-Universität Virginia Tech lehrende Professor zählte „3D-Bedienoberflächen in virtuellen Umgebungen“, Virtual Reality und Augmented Reality zu seinen Forschungsschwerpunkten. Welche Rolle Bowman bei Apple einnimmt, ist noch nicht bekannt. Apples Interesse an VR- und AR-Anwendungen ist seit Längerem aus Patentanträgen ersichtlich. Beispielsweise hält die Firma ein Patent auf eine VR-Brille. Im vergangenen Jahr hat der Konzern das AR-Startup Metaio übernommen sowie einen HoloLens-Entwickler von Microsoft abgeworben. (dz@ct.de)

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Europäisches Entwicklungszentrum für iOS

In Italien soll das erste europäische Entwickler-Zentrum von Apple entstehen. Im „iOS App Development Center“ will der Konzern junge Leute bei der Programmierung und Vermarktung von Apps für iPhone, iPad und Apple-TV unterstützen.

Das Zentrum wird mit einem lokalen Partner in Neapel angesiedelt und soll einen eigenen Lehrplan ausarbeiten, der „Tausende zukünftige Entwickler“ ausbilden soll. Das Programm soll später auf andere Länder ausgeweitet werden. (dz@ct.de)