c't 20/2016
S. 54
News
c't zockt: Indie-Spiele

Retro–Ballerei

In RunGunJumpGun muss sich der Spieler entscheiden, ob er nach vorne oder unten schießt.
Video: c’t zockt "RunGunJumpGun"

Im Sidescroller RunGunJumpGun (Gambitious, Windows, OS X, 7 Euro) ist der Name Programm. Der Spieler steuert einen fliegenden Astronauten durch ein Höhlensystem. Der hat allerdings nur eine Waffe, die pausenlos ballert. Richtet er sie nach unten, so gewinnt er an Höhe, schießt er nach vorne, kann er Hindernisse beseitigen, sinkt aber gleichzeitig auch zu Boden. Die Richtung der Waffe steuert man nur mit zwei Tasten, vorwärts fliegt der Astronaut automatisch. Aufgrund des hohen Tempos wird RunGunJumpGun schnell zum höllisch schwierigen Reaktionsspiel. Bleibt man an einem Hindernis hängen, spult das Spiel einige Sekunden zurück und man muss es gleich noch einmal probieren. Aufgrund der knalligen Sound-Kulisse und Retro-Grafik packt einen schnell der „Im nächsten Anlauf schaff ich es bestimmt“-Virus – ein Knaller. (hag@ct.de)

Jagd auf Buchstaben

Brut@al ist ein Dungeon Crawler alter Schule mit stylischer 3D-ASCII-Grafik.

In den 80er-Jahren bestanden erste Dungeon-Crawler aus simpler ASCII-Grafik. Brut@l (Stormcloud Games, PS4, 15 Euro) nutzt diesen coolen Grafik-Stil für seine überaus stylische 3D-Darstellung. Das Prinzip ist simpel wie damals: Der Spieler zieht als Krieger, Magier, Waldläufer oder Amazone los und durchstreift prozedural generierte Dungeons in 3D-ASCII-Grafik. Unterwegs muss er Monster besiegen und Schätze heben, um seinen Level und seine Kampfkraft zu stärken. Anfangs hat er nur ein einziges Bildschirmleben, um durch die 26 Zufallslevel zu kommen, also ist Vorsicht angesagt. Alternativ kann man eigene Dungeons im Editor basteln und mit einem Mitspieler gemeinsam durchstreifen.

Die Grafik sieht spitze aus, aber allzu leicht beißt man hier ins Gras – ein Arthaus-Titel für Fans von Diablo. (hag@ct.de)

Schwarzweiß–Shooter

In Inversus treffen zwei Spieler aufeinander und können sich nur auf Kästchen ihrer eigenen Farbe bewegen.

Was zunächst aussieht wie eine Arcade-Version von Käsekästchen, ist ein ebenso simples wie anspruchsvolles Ballerspiel. In Inversus (Hypersect, Windows, PS4, 15 Euro) tritt der Spieler auf einem schwarzweißen Raster entweder allein gegen Hunderte auf ihn einstürmende rote Gegner an oder aber gegen einen zweiten Spieler in seiner Komplementärfarbe.

Im Unterschied zu anderen Dual-Stick-Shootern kann sich der Spieler nur auf Kästchen der eigenen Farbe bewegen, die er vorher mit einem Schuss umfärben muss. Das bedarf einiger Vorausplanung und artet schnell in Hektik aus, wenn man immer erst in die Richtung schießen muss, in die man rennt. Solo macht das nur begrenzt Spaß, aber zu zweit ists eine Gaudi, wenn man dem Gegner immer wieder den Weg abschneidet, weil man seine Kästchen umfärbt. (hag@ct.de)

Knobelabenteuer

Der schönen Grafik von Pan-Pan mag man bei den kniffligen Schalterrätseln zusehen.

Das Erkundungs-Adventure Pan-Pan (Might and Delight, Windows, OS X, Linux, 13 Euro) ist eine wunderhübsche Mischung aus Zelda und Monument Valley. Der Spieler steuert mit Mausklicks eine kleine Figur durch eine isometrische Bilderbuch-Landschaft. Um Tore für neue Bereiche zu öffnen, muss er Vasen und Blöcke auf mysteriösen Bodenschaltern platzieren. Da das Spiel auf jedwede Erläuterungen verzichtet, muss man selbst herausfinden, wie die Öffnungsmechaniken funktionieren und welcher Block auf welchen Schalter gehört. Pan-Pan ist ein sehr entspannendes Adventure, das von seiner hübschen Grafik, dem beruhigenden Soundtrack und interessanten Knobelaufgaben lebt. (hag@ct.de)