c't 2/2016
S. 27
News
Audio/Video

Gitarren-App mit Akkord-Erkennung

Riff Maestro importiert Musikstücke und setzt auf Knopfdruck Loop-Points. Gegen je fünf Euro gibts Zusatzfunktionen wie Takt- und Akkorderkennung.

IK Multimedia hat eine weitere App für Gitarristen veröffentlicht: Riff Maestro steht in Apples App Store für iPhone und iPad sowie im Google Play Store für Android als kostenlose Basisversion mit zukaufbaren Funktionen zur Verfügung. Die App importiert und analysiert auf Wunsch Musikstücke aus der Bibliothek des Nutzers und spielt sie zum Üben und Mitspielen wieder ab. Sie arbeitet mit dem Gitarren-Interface iRig und der Verstärkersimulation AmpliTube zusammen.

Mit der kostenlosen Version kann man Stücke komplett wiedergeben, einen Ausschnitt markieren und als Loop abspielen. Alle übrigen Funktionen kann man durch in-App-Käufe für jeweils 5 Euro nachrüsten. Dafür lässt sich ein Metronom freischalten, das den Takt des Stücks erkennt. Eine andere Erweiterung analysiert auch die Akkorde des geladenen Tracks und stellt sie zum Mitspielen als Griffsymbole dar. Eine dritte Investition befähigt die App, das Stück in variabler Geschwindigkeit und Tonhöhe abzuspielen. Takterkennung, Akkorderkennung und Transposition zusammen gibts als Bundle für 10 Euro. (akr@ct.de)

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Musik-Apps synchronisieren per Ableton Link

Ableton Link ist ein neues Synchronisations-Protokoll über das Musik-Apps unter iOS ihren Rhythmus untereinander und mit der Desktop-DAW Ableton Live abstimmen können. Das klappt sowohl mit mehreren Apps auf einem Gerät als auch mit mehreren Geräten im selben WLAN. Jede App kann von sich aus eine Ableton-Link-Session starten, in die sich andere Apps automatisch einklinken – ohne dass der Anwender irgendetwas konfigurieren müsste. Dabei steht es jeder App frei, das globale Tempo zu ändern.

Start- und Stop-Befehle überträgt Ableton Link nicht, stellt aber sicher, dass jede Musik-App nach einer Pause genau auf den ersten Schlag im nächsten Takt wieder einsteigt. In einem kurzen Test klappte das im WLAN ohne spürbare Latenzen. Zu den ersten Apps, die Ableton Link unterstützen, gehören Audiobus, Patterning, Fugue Machine, Elastic Drums, iMPC-Pro, Triqtraq sowie Apps von Korg und Finger Pro. Ableton Live unterstützt die Synchronisation seit der Beta-Version 9.5.1. (hag@ct.de)

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YouTube: Live-Streaming in Deutschland

Man konnte mit YouTube Live zwar schon länger auch von Deutschland aus streamen, aber hierzulande nichts anschauen – der Empfang von Live-Stream wurde durch Geoblocking verhindert. Mittlerweile ist die Einschränkung beim Live-Streaming gefallen und der Passus „YouTube Live-Streams können nicht in Deutschland empfangen werden“ ist von den YouTube-Support-Seiten verschwunden.

Auf Anfrage teilte YouTube mit, dass man den deutschen Kanal-Betreibern einen einfacheren Weg für Live-Streams ermöglichen wollte. „Deutsche Kanal-Betreiber, die live streamen möchten, müssen sich jedoch an nationale Gesetze und Regulierungen für Live-Streams halten“, so ein YouTube-Sprecher. Damit ist gemeint, dass Nutzer – auch beim Live-Streaming – das Urheberrecht (Stichwort: GEMA), Persönlichkeitsrechte, Eigentumsrechte und Rundfunkrechte respektieren müssen. So braucht man etwa für ein regelmäßiges, journalistisch-redaktionell geprägtes Live-Programm, das sich an mehr als 500 gleichzeitige Zuschauer richtet, eine Rundfunkzulassung. Mehr Hinweise dazu gibt die Web-TV-Checkliste der Landesmedienanstalten. (vza@ct.de)

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Netflix kodiert individuell

Der Video-Flatrate-Anbieter Netflix will durch verschiedene Maßnahmen das Streaming verbessern. Statt starrer Profile setzt Netflix künftig auf die Inhalte zugeschnittene Parameter ein. Viele Titel sollen sich ohne sichtbare Qualitätseinbußen mit geringeren Datenraten kodieren lassen. Netflix führt ein Beispiel aus der Serie „Orange is the New Black“ an, bei dem die Datenrate für 1080p-Auflösung um 20 Prozent auf 4660 kBit/s gesenkt werden konnte. So können Kunden mit geringer Bandbreite nun mitunter Filme in HD empfangen, die sie bisher nur in SD anschauen konnten, weil sie mit unnötig hoher Datenrate kodiert wurden.

Auf der anderen Seite fällt mit dem neuen System die bisherige Obergrenze von 5800 kBit/s bei 1080p. Nötigenfalls werde man künftig beispielsweise auch eine Datenrate von 7500 kBit/s verwenden, um in der besten Qualitätsstufe ein artefaktfreies Bild zu senden. Das neue System bezieht sich übrigens nicht auf die Übertragung von Filmen in 4K-Auflösung; hier nutzt Netflix den effizienteren Codec HEVC (H.265) und wesentlich höhere Datenraten um 15,3 MBit/s. (nij@ct.de)