c't 2/2016
S. 156
Praxis
Landingpage bauen
Aufmacherbild

Immer im Mittelpunkt

Landingpages planen und umsetzen

Ist das Sortiment im Onlineshop zu umfangreich, fällt es schwer, einzelne Artikel hervorzuheben – selbst das Super-Sonderangebot. Einzelne Produkte bewerben Sie mit einer Landingpage. Die lockt gezielt Besucher an und erhöht den Umsatz.

Das neue E-Book ist fertig geschrieben und schick gestaltet – jetzt muss es nur noch Leser finden. Doch im Onlineshop geht das E-Book zwischen den anderen Inhalten ziemlich unter. Hier hilft eine Landingpage oder Landeseite weiter, die Besucher ohne Umwege auf das Produkt leitet [1]. Diese simplen Einseiter versammeln nur die wichtigsten Informationen und stellen das Produkt in den Vordergrund. Die vielen anderen Details sind weiterhin auf der Haupt-Website oder im Onlineshop zu finden und nur einen Klick entfernt.

Die Landingpage fungiert als digitaler Flyer, der die Vorzüge eines Produkts oder einer Dienstleistung umreißt und anpreist. Oft ist die Landingpage der erste Kontakt zwischen potenziellem Kunden und Unternehmen. Der erste Händedruck sollte nicht unangenehm sein, weshalb beim Aufbau und der Gestaltung der Landeseite einige Grundsätze zu beachten sind. Dazu zählen etwa eine angemessene Anrede, eine übersichtliche Gestaltung und prägnante Texte und Überschriften. Diese Prinzipien sind auch für die eigentliche Website und deren leserfreundliche Gestaltung wichtig.

Das Design der Seite sollte zum Produkt sowie zur Firma passen und ein stimmiges Bild abgeben: Die Seite einer experimentellen Tortenbäckerei darf bunt und poppig aussehen, die Seite eines Scheidungsanwalts eher nüchtern und farblich gedämpft. Auch die Texte und die Ansprache müssen zum Gesamtbild passen: Den Kunden zu duzen ist nicht immer angemessen. Besteht die Zielgruppe aus Fachleuten, sind Fachbegriffe in Ordnung; für die breite Masse müssen Sie bei komplexeren Sachverhalten auf Verständlichkeit achten.

Landingpages lassen sich gezielt optimieren und vermarkten, etwa über Werbebanner. Bei Google Adwords etwa erwerben Sie auf den Suchergebnisseiten eine Anzeigenfläche zu bestimmten Begriffen [2]. Achten Sie beim Anzeigentext darauf, dass er nicht mehr verspricht, als die Landingpage bietet. Ist die Werbeseite unter einer einprägsamen URL zu finden, lässt sich diese auch auf analoge Plakate drucken. Mit etwas Glück erinnert sich der Betrachter später an die Anzeige und ist neugierig genug, die Adresse aufzurufen. Noch leichter machen Sie es Interessierten mit einem zusätzlichen QR-Code, den sie nur noch abknipsen müssen.

Das beworbene Produkt ist zwar auch über die Hauptseite zu finden, doch dort unter einer verschachtelten URL, die sich niemand auf die Schnelle merken kann. Zudem lenken auf der Haupt-Website viele Links, Buttons, Texte und so weiter vom eigentlich Produkt ab. Die Landingpage reduziert die Kernbotschaft auf das absolut Wesentliche.