c't 19/2016
S. 33
News
Embedded Systems

Nvidia Tegra Parker: Wassergekühlter Chip für selbstfahrende Autos

Das wassergekühlte Nvidia-Modul für selbstfahrende Autos enthält zwei der neuen Tegra-Kombi-Chips Parker.

Auf der Hot-Chips-Konferenz in Cupertino hat Nvidia seinen neusten SoC-Kombichip der Tegra-Reihe mit dem Namen „Parker“ vorgestellt. Parker ist hauptsächlich für die Nutzung in selbstfahrenden Fahrzeugen gedacht und kommt auch in Nvidias Autonomous-Driving-Modul Drive PX 2 zum Einsatz. Hier sollen dann zwei der neuen SoCs in Kombination mit zwei dedizierten Pascal-Grafikchips für eine Rechenleistung von bis zu 8 Teraflops sorgen.

Das erzeugt offenbar viel Hitze, weshalb Nvidia das Modul mit Wasser kühlt. Die Leistungsaufnahme der Kombilösung hat Nvidia nicht verraten. Womöglich wird Nvidias neuer SoC auch in Nintendos kommender Spielkonsole NX zum Einsatz kommen.

Parker wird mit dem neuen 16-nm-FinFET-Verfahren von TSMC hergestellt (Tegra X1: TSMC 20SOC). Der SoC besteht aus zwei Denver-2-Prozessorkernen (ARM v8 64 Bit) und vier Cortex-A57-Kernen. Laut Nvidia ist er damit ungefähr 50 Prozent schneller als Apples A9X (zwei Twister-Kerne) und fast drei Mal so schnell wie der SoC im Samsung Galaxy S7 (4 × Kyro). Vor allem die Single-Thread-Leistung soll bei Parker wesentlich höher ausfallen als beim Vorgänger Tegra X1.

Die verbaute Grafikeinheit basiert auf der Pascal-Architektur und enthält 256 Shader-Rechenkerne. Im Vergleich zum Tegra X1 hat sich der Speicherdurchsatz von 25 GByte/s auf 50 GByte/s verdoppelt, da der LPDDR4-Arbeitsspeicher über 128 statt 64 Leitungen angebunden ist. Außerdem ist das LPDDR4 neuerdings auch ECC-geschützt.

Die integrierte Video-Engine dekodiert bis zu drei 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde parallel (Tegra X1: zwei 4K-Streams) und kann Daten von bis zu 12 Kameras gleichzeitig auswerten (TX1: sechs Kameras). Im Unterschied zum Vorgänger transkodiert Parker 4K-Videomaterial nun mit 60 fps statt nur mit 30 fps.

Nvidias neuer Tegra Parker unterstützt außerdem Hardware-Virtualisierung mit bis zu 8 virtuellen Maschinen, von denen jede ihre eigene Display-Pipeline kontrollieren kann. Außerdem ist Parker CAN-fähig und konform mit der ISO-26262 – einer Norm für sicherheitsrelevante elektrische Systeme in Fahrzeugen. (mfi@ct.de/kan@ct.de)