c't 19/2016
S. 34
News
Netze

Router mit Repeater

In Netgears WLAN-System Orbi nutzen alle Geräte die gleiche SSID. Das erspart neuerliches Einbuchen beim Wechsel zwischen zwei Elementen.

Netgear stellt ein neues Tri-Band-WLAN-System mit MU-MIMO vor. Es besteht aus einer Basisstation, dem Orbi-Router sowie einem oder mehreren Repeatern, die Netgear „Satelliten“ nennt. Letztere erweitern also die WLAN-Blase des Routers. Alle Geräte nutzen laut Netgear dieselbe SSID, sodass sich Clients nahtlos zwischen den einzelnen Elementen bewegen können. Laut Hersteller soll das System Flächen bis zu 370 Quadratmetern abdecken.

Beide Komponenten, Router und Repeater, bringen je einen USB-2.0-Port und je vier Gigabit-Ethernet-Ports mit; beim Router wird ein Ethernet-Port durch den Internetanschluss belegt. Der Satellit hat vier LAN-Ports an Bord. Orbi funkt simultan im 2,4- und 5-GHz-Band. Im 2,4-GHz-Band liefert er gemäß dem IEEE-Standard 802.11n brutto bis zu 300 MBit/s, im 5-GHz-Band sind es gemäß 802.11ac bis zu 866 MBit/s. An Bord sind zwei Antennen für den 2,4-GHz-Funk und vier für den 5-GHz-Funk.

Das Orbi-System soll im Laufe des vierten Quartals 2016 erhältlich sein. Die Preise beginnen bei 400 Euro. (apoi@ct.de)

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E-Mail-Server mit separaten Smarthosts

MailEnable, ein Mail-Server für Windows-Server-Systeme, steht in der Version 9.17 zum Download bereit. Die Applikation unterstützt außer IMAP auch POP3. Nach dem Update kann man für jeden Posteingang beziehungsweise jede Domain einen separaten Smarthost anlegen. Das Update schließt eine Lücke gegen XML-Angriffe, konkret XXE-Attacken (XML eXternal Entity) beim Abholen von RSS-Feeds. Kalendereinträge kodiert MailEnable 9.17 nicht mehr als „quoted-printable“, sondern in UTF-8.

MailEnable setzt einen Windows Server ab Version 2003 voraus. Windows Server Core wird nicht unterstützt. Die Einrichtung auf Windows-Client-Systemen ist grundsätzlich möglich, jedoch stehen dort nur eingeschränkte IIS-Dienste zur Verfügung. Das kann zu Verbindungsabbrüchen führen. Hardwareseitig erfordert die Installation mindestens 4 GByte RAM und 100 MByte Festplattenspeicher. Dazu kommt der Speicher für die E-Mails.

Zusätzlich zur kostenlosen Standard-Version stehen drei weitere Editionen zur Wahl. Sie kosten zwischen 350 und 1100 US-Dollar. (apoi@ct.de)

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WLAN-Beschleunigung

Das MIT hat im Labor die durchschnittliche WLAN-Performance mehr als verdreifacht. Die MegaMIMO 2.0 getaufte Technik soll bereits marktreif sein.

Schon länger synchronisiert man mehrere Sender, um Versorgungslücken zu stopfen oder den Durchsatz zu verbessern, beispielsweise beim DVB-T. Mitarbeiter des Computer Science and Artificial Intelligence Labs (CSAIL) am MIT haben dieses Prinzip auf die WLAN-Technik übertragen. Die Technik tauften sie auf den Namen MegaMIMO 2.0.

Um einen Client mittels mehrerer räumlich weit entfernter Sender zu versorgen, muss man den Zustand des aktuellen Funkkanals kennen und die Sender so synchronisieren, dass sich ihre Signale am Standort des Empfängers optimal ergänzen. Die hohe Kanalvariabilität und der enge Zeittakt beim WLAN sind jedoch enorme Herausforderungen: Je häufiger die Clients die Kanalanalyse an die Basen zurückmelden, desto weniger Sendezeit bleibt für Nutzdaten.

Die von den US-Forschern entwickelte Methode konnte im Versuch die Summendatenrate der Funkzelle um 260 Prozent (Faktor 3,6) gegenüber herkömmlichem MIMO-WLAN steigern.

MegaMIMO setzt mehrere Access Points in einem Gebäude voraus, die per Kabel mit dem Router verbunden sind. In Firmen ist eine solche LAN-Infrastruktur zumeist vorhanden. Es fällt nur der Neukauf der Geräte an. Heimnetzwerker müssten dagegen nicht nur in neue Hardware investieren, sondern auch Ethernet-Kabel verlegen. (ea@ct.de)