SIGGRAPH: Profi-Grafikkarten mit viel RAM und Flash-Speicher
Zur Computergrafik-Messe SIGGRAPH haben die Chiphersteller AMD und Nvidia neue Grafikkarten für Workstations vorgestellt, die ab Oktober in den Verkauf gehen. Auf der Radeon Pro WX 7100, WX 5100 und WX 4100 sitzt jeweils eine Polaris-GPU. Die schnellste Variante WX 7100 mit 8 GByte GDDR5-RAM entspricht in etwa der Consumer-Karte Radeon RX 480, soll sich laut AMD für die Entwicklung von VR-Inhalten eignen und weniger als 1000 US-Dollar kosten. Alle neuen Workstation-Karten von AMD bringen die Polaris-Vorteile wie DirectX-12- und Vulkan-Unterstützung, HEVC- und VP9-Decoding sowie DisplayPort 1.4 und HDMI 2.0.
Die Nvidia Quadro P6000 mit 24 GByte und P5000 mit 16 GByte GDDR5X-Speicher eignen sich nach Aussagen des Herstellers für sehr komplexe CAD-Modelle, fotorealistisches Rendern via Raytracing und besonders anspruchsvolle GPGPU-Berechnungen. Durch die neue Geometrie-Technik Simultaneous Multi Projection beschleunigen die beiden Karten besonders VR-Anwendungen stärker als ihre Maxwell-Vorgänger. Auf der Quadro P6000 kommt der leistungsfähigste Pascal-Grafikchip im Vollausbau mit 3840 Shader-Kernen zum Einsatz.
AMD hat außerdem den Prototypen der GPU-Karte Radeon Pro Solid State Graphics (SSG) präsentiert, die für datenintensive Anwendungen 1 TByte Flash-Speicher mitbringt. Über einen PCIe-Switch-Chip sind dabei zwei PCIe-3.0-x4-SSDs auf der Karte direkt an die Fiji-GPU angebunden. Der Flash-Speicher dient als „Extended Frame Buffer“ für große Datenmengen, die nicht ins lokale Grafik-RAM passen, wofür speziell angepasste Software nötig ist. In einer Demo ließ sich die Timeline eines Raw-Videos mit 8K-Auflösung mit über 90 Frames pro Sekunde durchstöbern, ohne SSD-Puffer waren es ruckelige 17 fps (siehe c’t-Link). Software-Entwickler können sich bei AMD für ein Developer Kit mit Radeon Pro SSG bewerben, es soll noch vor dem Jahresende für knapp 10.000 US-Dollar zu haben sein. (chh@ct.de)
Video Radeon Pro SSG: ct.de/ygkz