Verizon kauft Yahoo
Der Telecom-Konzern Verizon übernimmt das Kerngeschäft von Yahoo und zahlt 4,83 Milliarden US-Dollar für den E-Mail-Dienst, die News-Seiten, die Suchmaschine und die Online-Werbung. Verizon will den angeschlagenen Internet-Pionier mit der Konzerntochter AOL zusammenlegen, um auf dem Online-Werbemarkt besser mit Google und Facebook konkurrieren zu können. Yahoo bleibt als Unternehmen eigenständig und behält seine Beteiligungen an Yahoo Japan sowie der chinesischen Online-Plattform Alibaba.
Yahoo steckt schon seit Jahren in der Krise. Zwar nutzen monatlich hunderte Millionen Menschen seine Angebote. Doch dem Unternehmen gelang es nicht, durch Werbung genug Einnahmen zu erwirtschaften. Als vor vier Jahren die ehemalige Google-Managerin Marissa Mayer die Führung übernahm, hoffte Yahoo auf eine Trendwende: Mayer baute das Medienangebot massiv aus und kaufte 2013 den hippen Blogging-Dienst Tumblr. Die Einnahmen sanken jedoch weiterhin, während Google und Facebook die Online-Werbung dominierten. Nachdem die Aktionäre Druck machten, entschied Yahoo im Februar schließlich, sein Kerngeschäft zum Verkauf anzubieten. Verlassen will Mayer das Unternehmen aber nicht: „Ich persönlich plane, zu bleiben“, schrieb sie in ihrem Tumblr-Blog. Würde sie durch die Übernahme ihren Job verlieren, stünden ihr als Vergütung rund 54,9 Millionen US-Dollar zu, wie aus Yahoo-Unterlagen hervorging. (dbe@ct.de)