c't 17/2016
S. 35
News
Technische Software

Von der Vorberechnung bis zum virtuellen Prototyp

Die Altair-Tochter SolidThinking hat die Programme Compose, Activate und Embed für die interdisziplinäre Entwicklung von Elektronik-Produkten herausgebracht. Compose ist eine Anwendung zur numerischen Mathematik, mit der man Algorithmen entwickelt und CAE-Daten vor- und nachbearbeitet. Laut Hersteller eignet sich die interaktive Entwicklungsumgebung auch zur Signalverarbeitung sowie für statistische Analysen. Sie versteht Code in der Octave-kompatiblen, Matrix-orientierten Sprache OML und lässt sich mit TCL skripten.

In SolidThinking Activate lassen sich Blockdiagramme dynamischer Systeme mit modellierten Signalverläufen anreichern.

Das Simulationspaket Activate dient zur modellbasierenden Entwicklung hybrider Systeme. Anwender können unterschiedliche Simulationen durch Blockschaltbilder in gesonderten Programmfenstern veranlassen und verfolgen. Dabei lassen sich einzelne Elemente durch Drag & Drop zwischen den Fenstern verschieben. Der zeitliche Verlauf relevanter Attribute wird durch Signalprofile festgelegt und visualisiert. Das Verhalten physikalischer Komponenten kodiert man in der Sprache Modelica.

Der integrierte UML-2.1-Editor von SolidThinking Embed ermöglicht Überblicke auf die möglichen Zustände eines komplexen Systems.

Embed und das darin enthaltene Embed SE (Simulation Edition) sind Neuauflagen der bisher als Professional VisSim und VisSim Embedded vermarkteten Programme. Damit erstellt man sogenannte Kontrolldiagramme, indem man Modelle der Einzelkomponenten mit der Maus im Arbeitsbereich platziert und miteinander verdrahtet. Anhand dieser Kontrolldiagramme produziert die Software automatisch C-Code, der sich auf Entwicklungsplatinen wie TI Delfino testen lässt. Jetzt sind einige Funktionen serienmäßig enthalten, die in den Vorgängerprogrammen nur über Add-ins nutzbar waren. Dazu zählt die iterative Parameter-Optimierung nach der Gradientenmethode, das Echtzeit-Verfolgen von Daten mit einem CAN- oder OPC-Monitor sowie die Visualisierung von Zustandsänderungen per UML-2.1-Editor.

Für den Einsatz der genannten Programme gilt Altairs produktübergreifendes Pay-per-Use-Lizenzmodell. Darüber hinaus kann man beim Hersteller kostenlose Testlizenzen sowie vergünstigte Studenten- und Hochschullizenzen beantragen. (hps@ct.de)

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Analog/digitale Schaltungen mit PADS analysieren

Die PADS-AMS-Software kann den Amplituden- und Phasenfrequenzgang einer Schaltung über weite Frequenzbereiche parametrisch analysieren.

Die jüngste Erweiterung der Leiterplattensoftware PADS erleichtert den Entwurf von Schaltungen mit analogen und digitalen Elementen (AMS, analog/mixed Signals). Hersteller Mentor Graphics hat dafür die PADS AMS Cloud als kostenlos nutzbare Analyse- und Simulationsplattform aus der Taufe gehoben. Dort können Anwender ihre Erfahrungen außerdem in einer Nutzer-Community austauschen.

Die PADS AMS Suite analysiert das Schaltungsverhalten als Desktop-Anwendung im Zeit- und Frequenzbereich. Dazu interpretiert sie die Beschreibungssprache VHDL (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language) und verwendet eine IEEE-konforme SPICE-Engine (Simulation Program with integrated Circuit Emphasis). Für Baugruppen mit DDR-Speicherbausteinen gibt es ein optionales Modul, welches Ereignisse auf dem kompletten Leitungsbus simuliert. Damit soll es Skew (verschobene Signalflanken), Ringing (unerwünschte Schwingungen) sowie andere Probleme mit Signal-Timing und -Integrität aufspüren. (Mathias Poets/hps@ct.de)

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.NET-Stack für OPC UA

Microsoft hat den „.NET Standard OPC UA Stack“ als quelloffene Referenz freigegeben. In Anlehnung daran können Entwickler .NET-Anwendungen programmieren, die zur Machine-to-Machine-Kommunikation gemäß dem offenen Standard OPC UA taugen. Die Referenz enthält Beispielprogramme für .NET, .NET Core und die Universal Windows Platform (UWP). Auf der Basis von .NET Core entwickelter Code lässt sich für Windows, Linux, iOS, Android und ASP.NET nutzen. Mit dem im Frühjahr erschienenen Azure IoT sind darüber hinaus auch Cloud-Anwendungen realisierbar. (hps@ct.de)

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