c't 11/2016
S. 40
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Internet

Per Adblocker für Inhalte bezahlen

Flattr-Gründer Peter Sunde (links) stellte auf der re:publica Anfang Mai die Kooperation mit Eyeo vor. Bild: Torsten Kleinz

Das Kölner Unternehmen Eyeo hat als Hersteller des populären Werbeblockers Adblock Plus eine Allianz mit der Mikropayment-Plattform Flattr geschlossen. Via „Flattr Plus“ sollen Nutzer von Adblock Plus freiwillig einen Betrag für die Produzenten von Web-Inhalten beisteuern können.

Flattr war 2010 von Peter Sunde und Linus Olsson als alternative Finanzierungsform für Web-Content gegründet worden, konnte aber die Hoffnungen bisher nicht erfüllen. So sind die Umsätze für die Flattr-Nutzer viel zu gering, um als Ersatz-Geschäftsmodell zu dienen.

Im Gespräch mit c’t zeigte sich Eyeo-Geschäftsführer Till Faida optimistisch, dass sich dies durch die Zusammenarbeit nun ändern werde: „Wenn wir unsere Nutzer überzeugen können, wird genug Geld im System sein, das die Verlage nur anzunehmen brauchen.“ Eyeo will deshalb das Flattr-Prinzip vereinfachen: Müssen Website-Betreiber bislang Buttons einbinden, soll die gesamte Zahlfunktion nun durch einen Automatismus ersetzt werden.

Dazu sammelt Adblock Plus Informationen über die besuchten Seiten und soll diese dann anonymisiert an Eyeo zur Zuteilung der Geldbeträge übermitteln. Eine erste Beta-Version soll im Sommer starten, das vollständige Produkt soll noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. (Torsten Kleinz/hob@ct.de)

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Opera blockt Werbung

Opera Software hat in Version 37 seines gleichnamigen Webbrowsers einen Werbeblocker eingebaut. In der Voreinstellung ist er abgeschaltet. Er lässt sich aber mit einem Häkchen einer Checkbox schnell aktivieren, die der Hersteller ganz oben auf der Startseite der Einstellungen platziert hat. Über ein Icon in der Adressleiste kann der Nutzer die geöffnete Seite als Ausnahme eintragen. Die Whitelist der nicht gesperrten Inhalte enthält löschbare Einträge für Werbung von Facebook, Google, Yandex und Baidu.

Der Werbeblocker ist in allen aktuellen Opera-Versionen für den Desktop enthalten – für Windows, OS X und Linux. Der Mobilbrowser Opera Mini für Android enthält das neue Feature ebenfalls. Außer dem Werbeblocker gibt es kaum Neuerungen in Opera 37. Die Code-Basis entspricht nun der von Chrome 50. (jo@ct.de)

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EU-Datenschutz gilt ab Mai 2018

Am 4. Mai ist die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) im Amtsblatt der Europäischen Union erschienen. Damit begann der zweijährige Zeitraum, in dem die Mitgliedsstaaten alle Änderungen des neuen EU-Rechts in ihre nationalen Gesetze übernehmen sollen.

Am 25. Mai 2018 schließlich werden laut Verordnungstext die neuen Regelungen ausnahmslos in Kraft treten. Die neue Verordnung wird sowohl gelobt als auch scharf kritisiert. Sie wird den Umgang mit persönlichen Daten auf dem gesamten Kontinent völlig neu regeln (siehe c’t 9/16, S. 166). Obwohl viele der Paragrafen an deutsches Recht angelehnt sind, forcieren einige Elemente auch hierzulande Änderungen. (hob@ct.de)