c't 10/2016
S. 98
Praxis
Originelle Raspi-Projekte: Gäste-WLAN-Automat

WLAN-Butler

Raspberry Pi als Gäste-WLAN-Automat

Je jünger die Gäste, desto früher kommt die unvermeidliche Frage: „Hast du mal das WLAN-Passwort?“ Den Schlüssel zum heimischen WLAN zu verraten ist riskant, schlecht gesicherte Gäste-WLANs mit leicht zu merkenden Passphrases sind es aber auch. Abhilfe bringt ein Raspi 3 als Gäste-WLAN-Router, der das Passwort automatisch regelmäßig wechselt und als abfotografierbaren QR-Code anzeigt.

Dank Touchscreen und schicken Gehäuse passt der Raspi als Gäste-WLAN-Automat gut ins Wohnzimmer.

Dank knausrig bemessener Inklusiv-Datenvolumen und lückenhafter UMTS-Abdeckung außerhalb der Ballungsräume dauert es nicht lange, bis Besucher nach dem WLAN-Passwort für ihr Smartphone oder Tablet fragen. Doch den Schlüssel zum heimischen WLAN weiterzugeben ist äußerst riskant, weiß man doch nicht, wie es der Gast mit Betriebssystem-Updates, Virenscannern und zwielichtigen Apps hält. Einmal im Heimnetz angemeldet sind die eigenen Mobilgeräte, aber auch NAS und PC etwaigen Angriffen durch Schädlinge ausgesetzt. Doch es fällt schwer, Freunden und Verwandten das WLAN zu verweigern: Viele verstehen das in Unkenntnis der Sicherheitsrisiken als persönlichen Affront.

Raspi als Gäste-AP

Die Lösung ist ein getrenntes Gäste-WLAN mit eigener SSID. Viele Router bieten diese Funktion inzwischen ab Werk. Doch sichere Passwörter sind umständlich einzugeben; Tippfehler und damit Frust ist vorprogrammiert – unsichere, aber dafür leicht einzugebende WLAN-Keys sind keine Alternative. Außerdem sollte der Schlüssel des Gäste-WLANs regelmäßig wechseln, damit nicht irgendwann die halbe Nachbarschaft seit einem Kurzbesuch nur noch über Ihren Internetanschluss surft, weil Sie die bessere WLAN-Abdeckung haben. Das alles können Sie mit einem Raspberry Pi leicht selbst umsetzen.