Security-Kompendium 2023: Geräte und Dienste absichern in wenigen Minuten

Seite 12: Checkliste: Backups

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(Bild: Andreas Martini)

Die Frage ist nicht, ob Sie Daten verlieren, sondern nur, wann. Backups sind daher unverzichtbar. Hier ein paar Tipps, worauf Sie dabei achten sollten.

Damit Sie im Ernstfall keine Daten verlieren, brauchen Sie ein Backup. Auf welche Art Sie das erstellen, ist an sich erst mal egal, denn jedes Backup ist besser als kein Backup. Wichtig ist, dass Sie es auch wirklich machen. Der richtige Termin dafür ist immer der gleiche: jetzt! Sichern Sie zuerst die wichtigsten Daten. Starten Sie mit Unikaten wie Steuerunterlagen, Diplomarbeit und anderen Arbeitsergebnissen. Denken Sie an Originale von Fotos, Videos und Korrespondenz. Orientieren Sie sich für die anderen Daten daran, wie aufwendig die Wiederbeschaffung oder erneute Bearbeitung sein wird.

Schutz vor Datenverlusten durch Fehlbedienungen und Hardwareausfälle bietet so ziemlich jede Kopie, die getrennt vom Original abgelegt ist. Für kleine Datenmengen mögen schon USB-Sticks als Speichermedium reichen, die Dinger gibt es schon für wenige Euro im Sammelpack. Für Laien oft einfacher ist das Ausdrucken auf Papier. Diese Art von Backup ist sogar langlebig: Ein 60 Jahre altes Foto mag vergilbt sein, das Motiv ist aber noch erkennbar. Zum Vergleich: Versuchen Sie mal, eine nur halb so alte CD zu lesen.

Wenn in Ihrer Wohnung Feuer ausbricht, verbrennen neben dem PC liegende USB-Datenträger gleich mit. Also muss das Sicherungsmedium woanders hin. Keller und Dachboden mögen naheliegend sein, reichen aber nicht, denn das Löschwasser fließt in den Keller und die Flammen kommen überall hin. Kurzum: Das Backup muss raus aus dem Haus. Nehmen Sie beispielsweise eines Ihrer Backupmedien aus dem Büro abends mit nach Hause oder lagern Sie es bei Verwandten. Leicht merken lässt sich das als 3-2-1-Regel: 3 Kopien auf 2 Datenträgern, davon 1 außer Haus.

Verschlüsselungstrojaner greifen heutzutage so ziemlich alles an, was sie erreichen können. Fehlende Zugriffsrechte versuchen sie sich zu verschaffen. Daher ist ein Backup nur dann zuverlässig, wenn Sie es technisch getrennt vom Original aufbewahren. Es darf vom Quellrechner aus auf keinem(!) Weg erreichbar sein. Ein USB-Laufwerk, welches nach dem Sichern abgestöpselt wird, ist technisch getrennt – doch Obacht: Wenn Sie es für die nächste Sicherung wieder anstöpseln, ist es eben wieder nicht mehr getrennt. Dagegen hilft nur, mehrere Sicherungsmedien im Wechsel oder Einmalmedien wie DVDs zu verwenden.

Wenn ein Dieb Zugriff auf das Backupmedium erlangt, kann er die Daten darauf lesen. Lagern Sie es also am besten in einem feuerfesten Tresor. Alternativ hilft das Verschlüsseln des Backups – dann bekommt der Dieb mangels Schlüssel nur Datenmüll zu sehen. Wichtig: Stellen Sie sicher, dass Sie das Backup im Ernstfall wieder entschlüsseln können.

Solange Sie Ihr Backup nicht testweise wiederhergestellt haben, darf es nicht als zuverlässig gelten. Verwenden Sie zum Wiederherstellen unbedingt einen anderen PC – wenn der alte verbrannt oder geklaut ist, stehen Sie vor genau der gleichen Situation.

Backups veralten, weil die seitdem hinzugekommenen Daten naturgemäß nicht enthalten sind. Sichern Sie Ihre Daten also regelmäßig. Noch besser ist es, wenn Sie den Vorgang so weit automatisieren, dass er ohne aktive Mithilfe abläuft. Achten Sie dann aber unbedingt darauf, dass Fehlschläge erkannt werden und Sie davon erfahren. Dazu kann es sinnvoll sein, die Logs automatisch auf dem Schirm erscheinen zu lassen, etwa beim morgendlichen Start des Arbeitsplatz-PCs oder per regelmäßig versandter Mail.

Wie wichtig Daten sind: Die Farben helfen beim Priorisieren von Backups .
Grün: muss nicht; gelb: schadet nicht; orange: besser ist das; rot: unbedingt!

Ihr Backup erfüllt alle Anforderungen? Herzlichen Glückwunsch! Falls nicht: Wir haben gleich drei Artikel mit Tipps zum Einrichten von Backups für Admins sowie für ein zentrales Backup für Ihre ganze Familie, egal, wie weit verstreut die Verwandten leben.