Freies WLAN über Freifunk anbieten: So geht's

Seite 5: Nachbarschaftliche Mesh-Hilfe

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Tut Ihr neuer Freifunk-Router, wie er soll, sollten Sie versuchen, den Freifunk-Gedanken aktiv zu leben: Wenn Sie den Freifunk-Router nicht in den Schrank unter dem Fernseher stellen, sondern auf die Fensterbank, dann decken Sie einen Teil des Außenbereichs ab. So profitiert Ihre Freifunk-Nachbarschaft nicht nur von guter WLAN-Abdeckung, sondern auch von Redundanz, wenn eine Internetverbindung ausfällt und die Daten über die Mesh-Partner gehen, die noch online sind.

Gleichzeitig können Sie mittels Mesh auch Ihr heimisches oder betriebliches Freifunk-Netz erweitern. Stellen Sie weitere Freifunk-Router auf, meshen diese automatisch miteinander; die Verbindung zum Freifunk-Kernnetz wird durchgereicht. Mittels "Mesh on LAN", also über Kabelverbindungen zwischen den Routern, können Sie das Funkspektrum entlasten, was höheren Durchsatz verspricht. Damit das klappt, müssen Sie auf den per Kabel verbundenen Routern lediglich erneut in den Konfigurationsmodus gehen (Reset-Button für drei Sekunden drücken) und rechts oben über "Erweiterte Einstellungen/Netzwerk" die Funktion "Mesh auf dem LAN-Port" aktivieren.

Die Karten der Communities verraten, welche Router untereinander meshen, und die Qualität dieser Verbindungen: Hier meshen eine Fritzbox 4040 im c’t-Netze-Ressort, ein VPN-Offloader im heise-Rechenzentrum und ein Access-Point auf dem Dach per Kabel miteinander. Ein Archer C7 der Zeitschrift iX beteiligt sich per Funk.

Um das Verhalten der Mesh-Verbindungen zu beobachten, gehen Sie auf die Karte der Community und suchen Ihren Router. Klicken Sie ihn an, gibt es meist links eine IPv6-Adresse, mit der Sie die Statusseite erreichen.

Die technische Welt rund um Freifunk ist umfangreicher, als dieser Artikel abdecken könnte.

Freifunk ist zwar für den Nutzer kostenlos, der Betrieb der Serverinfrastruktur und die Miete für die Treffpunkte der Administratoren aber nicht. Im Gegenteil: Das Hosting eines Servers mit guten Internet-Peers zu den großen Providern kann leicht dreistellige Beträge im Monat verschlingen.

Nutzen Sie Freifunk gewerblich, etwa für Ihre Kneipe, sollten Sie Ihrer Community regelmäßig etwas spenden. Das garantiert nicht nur, dass Sie Ihren Gästen weiterhin unkompliziertes WLAN anbieten können, sondern häufig auch schnelle technische Hilfe.

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(amo)