c't 11/2019
S. 88
Kurztest
USB-Kopfhörerverstärker

Lautermacher

USB-Kopfhörerverstärker für (Android-)Smartphones versprechen höhere Lautstärke, besseren Klang oder überhaupt Anschluss, falls eine Klinkenbuchse fehlt – auch an PC oder Notebook.

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Manches aktuelle Handy hat keine 3,5-Millimeter-Buchse für analoge Kopfhörer mehr, bei anderen liefert sie ein zu leises oder schlechtes Signal – oder ist defekt. Solche Probleme lösen Kopfhörerverstärker für USB-C- oder Micro-USB-Buchsen. Wir haben zwei günstige aus China bei Amazon gekauft und ausprobiert.

Innen sitzt jeweils ein Digital-Analog-Wandlerchip (DAC) mit eingebauter Verstärkerstufe. Falls letztere mehr als 1 Volt Signalspannung schafft, versorgt sie auch „niederohmige“ Kopfhörer mit 16 bis 80 Ohm Impedanz druckvoll.

Teure USB-DACs werden mit hohen Abtastraten von 96 oder gar 192 kHz beworben und sollen auch Digitalsignale mit 24 Bit Auflösung verarbeiten. Das ist aber letztlich überflüssig, weil Musikdaten oft in weitaus niedriger Qualität vorliegen. Außerdem ermöglicht schon „Standardkost“ mit 48 kHz und 16 Bit bessere Klangqualität, als sehr viele bezahlbare Kopfhörer überhaupt wiedergeben können.

USB-DACs sollen möglichst wenig (Akku-)Strom schlucken und mit einem Standardtreiber unter Android funktionieren. Die meisten laufen ebenso problemlos unter Windows, Linux und macOS: Auch diese Betriebssysteme enthalten Standardtreiber für USB-Audio.

Die Synaptics-Tochterfirma Conexant hat für USB Typ C (USB-C) besonders sparsame USB-DACs entwickelt, die die chinesische Firma Kimwood in ihr kurzes Adapterkabel mit langem Namen einbaut. Den genauen Chip-Typ verrät Kimwood nicht. Der Adapter spielte am Smartphone Moto G6 zwar problemlos, verbesserte den Klang im Vergleich zur dort vorhandenen Kopfhörerbuchse aber nicht. An einem alten PC mit Windows 7 produzierte er hörbares Rauschen.

Deutlich besser ist der teurere GGMM A1, vor allem wegen seiner viel höheren Ausgangsspannung und des größeren Dynamikumfangs. Obendrein hat er Steuertasten, etwa um die Lautstärke unabhängig vom Abspielgerät einzustellen. Er braucht aber mehr Strom und am Moto G6 zusätzlich einen 5-Euro-Adapter von Micro-USB auf USB-C.

Günstige USB-DACs lösen Anschlussprobleme, leisten aber keine Wunderdinge. Ob ihr Klang gefällt, hängt von den eigenen Ansprüchen ab sowie auch von den technischen Eigenheiten des jeweils verwendeten Kopfhörers. (ciw@ct.de)

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Tabelle: Günstige USB-Kopfhörerverstärker (USB-DACs)
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