MINT is beautiful
MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – ist die Duftnote der Website MINTMagie des Bundesbildungsministeriums. Sie soll Kinder und Jugendliche für diese vermeintlich harten Wissensthemen begeistern, zum Beispiel mit dem Ende September aufgenommenen Quiz Supermint. Das konfrontiert den Teilnehmer mit Wissensfragen und gibt interessante Erläuterungen zu den Antworten. Anders, als man angesichts der poppigen Startseite vermuten könnte, dürften die Häppchen auf den MINTMagie-Seiten aber genauso den Appetit älterer Semester anregen. MINTMagie ist eine riesige Link-Sammlung zu handverlesenen Wissensquellen. Sie führt zum Beispiel zur Tüftel-Akademie mit pfiffigen Selbstbauprojekten wie einem interaktiven Poster oder zu diversen einsteigerfreundlichen Wissens- und Programmierwettbewerben. Bei den Wettbewerben können freilich nur jugendliche Teilnehmer einen Preis gewinnen. Man kann aber auch einfach im abgebildeten Wimmelbild mit versteckten Links, im umfangreichen Katalog einschlägiger Instagram-Seiten oder in der Phyphox-Experimentesammlung (siehe c’t 7/2020, S. 87) stochern. Dort finden sich lehrreiche, aber keineswegs staubtrockene Erklärungen und Anleitungen zuhauf. Surfer sollten sich davon nur nicht zu lange fesseln lassen, sonst verpassen sie den leider ziemlich kurzfristigen Anmeldeschluss manches Wettbewerbs. (hps@ct.de)
Bewertungsbewerter
Um Fehlgriffe beim Webeinkauf zu vermeiden, hilft manchmal ein Blick auf Kundenbewertungen des anvisierten Produkts. Manchmal aber auch nicht, wenn nämlich ein Großteil der vom Shop gemeldeten Urteile aus gefakten Lobhudeleien besteht. Ob das der Fall ist, durchleuchtet die Website ReviewMeta, zumindest für Angebote – auch deutschsprachige – auf der amerikanischen Amazon-Website (amazon.com). Man kopiert die ellenlange Adresse der Produktwebseite aus dem Shop ins ReviewMeta-Eingabefeld und erhält binnen Sekunden eine neue Punktebewertung auf Basis der ReviewMeta-Analyse. In die Korrektur fließt zum Beispiel ein, ob viele Kommentare dieselben Floskeln verwenden oder ob in einem Beitrag besonders oft der Markenname erwähnt wird.
ReviewMeta prüft auch, wie viele Bewertungen vom selben Tag stammen und wie viele von Gewohnheitsbewertern kommen, die sich vielleicht als Bots entpuppen könnten. Insgesamt berücksichtigt die Analyse 16 in Englisch charakterisierte Faktoren, für die man mit einer Ausnahme selbst festlegen kann, welchen Stellenwert man ihnen beimisst. Die eine Ausnahme beruht darauf, dass Amazon auch wortlose Bewertungen mit 1 bis 5 Sternen mitzählt, die sich der weiteren Überprüfung entziehen. Wenn ReviewMeta besonders viele dieser „One-Klick-Reviews“ entdeckt, zieht es das ebenfalls ins Kalkül. So kann sich der plakative Score eines Produkts auch dann verschlechtern, wenn gar keine verdächtigen Textbewertungen aufgefallen sind. (hps@ct.de)
4000 Pilze
Pilzsammlern stellt sich bei jedem Fund die Frage, ob der für die Pfanne taugt oder besser im Wald bleiben sollte. Antworten darauf findet man bei 123Pilzsuche: Auf der Seite des renommierten Pilzsachverständigen Wolfgang Bachmeier kann man durch Starporträts von fast 4000 verschiedenen Pilzen browsen oder noch besser eine Reihe von Merkmalen eines fraglichen Pilzes im Eingabefeld der Suchroutine anklicken. Daraufhin schrumpft die Liste meist auf wenige zig Kandidaten für die Identität eines Rätselfunds. Das jeweils angezeigte Foto und die verlinkte Infoseite liefern dann sehr deutliche Anhaltspunkte für die Klassifizierung. Die Website erleuchtet Suchende mit Gattungsbezeichnungen, den mitunter schrulligen deutschen Namen, Vorkommen und weiteren Erkennungsmerkmalen des betreffenden Pilzes. Vor allem informiert sie mit prägnanter Farbkennung auch über dessen Genießbarkeit und erzeugt damit vielleicht manches „Oh!“. Oder hätten Sie gewusst, dass es sich bei der ominösen Totentrompete keineswegs um ein Mordwerkzeug handelt, sondern um einen sehr schmackhaften Pfifferling-Verwandten, den man zudem gut trocknen und lagern kann?
Wenn man sich unsicher ist oder einen entdeckten Pilz nicht auf der Webseite wiederfindet, kann man dort in vielen Anleitungen stöbern oder kostenlosen Rat anfordern. (hps@ct.de)
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