c't 2/2024
S. 77
Test & Beratung
Wasserkocher

WLAN-Kocher

Braucht wirklich jedes Küchengerät eine WLAN-Anbindung? Lidl hat die Frage im Dezember mit: „Ja!“ beantwortet und brachte einen Wasserkocher mit App-Verbindung in die Läden und den Onlineshop. Der leistet für seinen Preis gute Arbeit, die Fernsteuerung ersetzt vor allem Bedienelemente am Gerät.

Zugegeben, so viele Szenarien fielen uns vor dem Test nicht ein, in denen man einen Wasserkocher aus der Ferne steuern möchte, zumal man auch sicherstellen muss, dass er mit Wasser befüllt ist, bevor man mit 2,5 Kilowatt heizt. Und dennoch hat Lidl im Baukasten des Smart-Home-OEM-Dienstleisters Tuya zugeschlagen und einen WLAN-Wasserkocher ins Sortiment aufgenommen. Loben muss man Lidl für die Strategie, dass alle in den vergangenen Jahren verkauften vernetzten Geräte von der Lampe bis zum Wasserkocher in einer App namens „Lidl Home“ gesteuert werden und ein gemeinsames System bilden; nicht selbstverständlich bei Smart-Home-Ware vom Discounter. Dass das nur mit einer Cloudverbindung funktioniert, muss man bei Geräten dieser Produktkategorie leider in Kauf nehmen.

Die Hardware ist gut verarbeitet und selbst wenn man die App nicht nutzt, bekommt man einen soliden Wasserkocher mit Siebeinsatz, in den man losen Tee werfen kann. Sobald der Wasserkocher sich über ein 2,4-GHz-WLAN mit dem Internet verbunden hat und in der App registriert ist, kann man ihn dort per Knopfdruck starten. Mehr noch: Er kann nicht nur Heizen bis zum Sieden, sondern beobachtet die Temperatur auch stets über einen Fühler im Boden. Daher darf man in der App eine Zieltemperatur festlegen und das Gerät zusätzlich anweisen, eine eingestellte Temperatur zu halten. Genießer von grünem Tee, die ihre Blätter bei 70 Grad ziehen lassen wollen, wissen solche Funktionen zu schätzen.

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