c't 3/2023
S. 68
Test & Beratung
Mausbeweger

Büroschlafwächter

Mausbeweger und Maus-Simulatoren gaukeln PC-Aktivität vor

Software, Jiggler mit USB-Anschluss oder mechanische Drehscheiben bewegen den Mauszeiger des Computers. Damit täuschen lustlose Angestellte und Schüler vor, dass sie vor dem PC sitzen, während sie den Tag anderweitig genießen. Wir fühlen zwei Geräten auf den Zahn.

Von Christof Windeck

Manche Menschen tricksen, um langweilige Onlineschulungen und Homeoffice-Arbeiten unbemerkt zu schwänzen. Etwa mit dem Tool AutoClicker, das unter Windows, macOS und Android Mausklicks simuliert und aufgezeichnete Cursorbewegungen wiederholt (siehe ct.de/y9ud). Dadurch schaltet der PC nicht in den Standby-Modus um und auch die Anwesenheitsanzeige der Videokonferenz-Software leuchtet stets grün, selbst wenn niemand vor dem Rechner sitzt. Im Lauf der Pandemie wurde AutoClicker zum beliebtesten Programm bei heise Downloads.

Wer auf seinem Firmencomputer keine Software installieren kann oder keine Spuren hinterlassen möchte, findet andere Methoden, um den Rechner wachzuhalten. Man öffnet zum Beispiel ein Textdokument zum Editieren und klemmt eine Buchstabentaste fest – oder schließt per USB einfach einen sogenannten Jiggler [1] an, der Mausbewegungen simuliert. Solche externen Geräte nutzen auch Ermittlungsbehörden, wenn sie Täter an einem Computer überraschen und verhindern wollen, dass dieser in den passwortgeschützten Sperrmodus wechselt. Jiggler kommen auch bei Tests zum Einsatz, etwa um Akkulaufzeiten zu messen, und es gibt programmierbare Versionen [2].

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