c't 29/2023
S. 16
Titel
Zertifikate
Bild: Andreas Martini

Vertrauenssache

EU-Zertifikate: Streit um eIDAS-Novelle

In Brüssel herrscht Streit um einen Artikel der neuen eIDAS-Verordnung: Die EU-Kommission will die europäische Position gegenüber der Marktmacht der mächtigen Internetkonzerne stärken. Kritiker befürchten massive negative Konsequenzen für die Sicherheit im Netz. Wir fassen den Stand der Dinge zusammen und beleuchten die Hintergründe.

Von Kathrin Stoll

Ursprünglich soll die am 3. Juni 2021 von der EU-Kommission vorgeschlagene Neufassung der eIDAS-Verordnung – Die Abkürzung steht für: electronic Identification, Authentication and Trust Services – einen Rahmen für eine europäische digitale Identität schaffen. In den Worten der Vizepremierministerin Spaniens, Nadia Calviño, deren Land derzeit den Vorsitz im Rat der EU innehat, soll sie „den Bürgerinnen und Bürgern in der neuen digitalen Welt eine Identität geben und unseren Binnenmarkt stärken – zum Nutzen der Innovation, der Privatsphäre und der Sicherheit der Europäischen Union“.

Im Kern beschließt die Verordnung eine digitale Brieftasche (EU Digital Identity Wallet), mit der die Bürger der EU künftig online bezahlen, sich ausweisen oder Dokumente rechtssicher unterschreiben können sollen.

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