c't 25/2023
S. 46
Aktuell
Diffamierende Google-Maps-Werbung
Bild: Google Maps

Ausgeliefert

Lieferando bewirbt Hate-Profil auf Google Maps

Über Wochen warb eine Lieferando-Anzeige auf Google Maps prominent für ein Döner-Restaurant mit dem vorgeblichen Namen „Kotz Alanya Gammelfleisch“ in Hannover. Doch der Lieferdienst will dafür genauso wenig die Verantwortung übernehmen wie Google: Schuld seien ein unbekannter Betrüger und Googles Algorithmen.

Von Mirko Dölle

Lust auf Döner? Wie wärs mit etwas vom Kotz Alanya Gammelfleisch, dem Top-Döner-Restaurant in Hannover? Es war auf Google Maps einer der prominentesten Orte in der Region und wurde bereits beworben, wenn man sich auch nur für das Umland der niedersächsischen Landeshauptstadt interessierte. Werbung für Gammelfleisch-Döner, wer macht denn sowas? Das fragte sich die Redaktion verwundert, als wir zufällig auf die Anzeige stießen.

Man erkennt solche Werbeanzeigen daran, dass sie in Google Maps mit einem quadratischen Symbol statt der sonst üblichen tropfenförmigen Markierung angezeigt werden. In unserem Fall war es ein orangefarbenes Quadrat mit weißem Besteck als Symbol für ein Restaurant, was vor dem Firmennamen „KOTZ ALANYA Gammelfleisch GbR“ stand. Näher herangezoomt entpuppte sich der auffällige Eintrag als „Anzeige von Lieferando“. Sollte etwa der größte deutsche Essenslieferdienst auf Google Maps eine Schlammschlacht mit einem möglicherweise abtrünnigen Partnerrestaurant austragen? Oder hatte sich jemand als Lieferando ausgegeben und aus Spaß eine Werbung für einen fiktiven Döner-Imbiss geschaltet?

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